Meine Zeit auf der Gamescom 2019 – Teil 2

Liebe Leser,

es ist Zeit für den nächsten Beitrag zu meiner Zeit auf der Gamescom 2019. Der zweite Tag ist immer sehr voll. Und auch dieses Jahr war viel los. Da waren zum einen Vertreter einer Bank (inkl. Vorstand), die ich über die Gamescom geführt habe. Dieser Besuch war aber kein „Freizeitvergnügen“ – auch wenn ich hoffe, dass er der Gruppe Spaß gemacht hat. Diese Bank gehört zu einer Gruppe von Banken, die ich im Kontext der digitalen Transformation berate. In diesem Fall – ein Projekt in Kooperation mit dem ARC-Institute – geht es nicht einfach nur um die Nutzung digitaler Angebote. Vielmehr wird die Bank als Ganzes, inkl. ihrer Strukturen, Abläufe, Prozesse, Produkte etc. transformiert. Ich werde darüber noch im Detail berichten. Im Kontext dieses Transformationsprozesses ist die Gamescom quasi ein Meta-Beispiel für die Digitalisierung. Und so schauen wir zum einen auf die hier präsentierte, wenn auch überhöhte digital-analoge Lebensrealität. Wir analysieren die Prozess und Ansätze und überlegen, was eine Bank davon lernen kann. Zudem kann die Bank einen Abgleich mit der digital-analogen Außenwelt auf Basis eigener Erfahrungen durchführen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist ein erweitertes Verständnis der Prozesse, die in Games vorkommen. Wie motiviert ein Spiel den Spieler sich mit diesem komplexen System auseinanderzusetzen? Wie werden die Spieler an das Spiel herangeführt? Wie sehen Ziel- und Feedbackmodelle aus? Diese und viele weitere Fragen werden besprochen, u.a. mit echten Game-Designern.

Mir ist dieser Austausch sehr wichtig, denn er hilft mir bei meiner Arbeit. Als Berater möchte ich meine Kunden vor allem befähigen und begleiten. Ich möchte kein Lehrer sein und es darf und kann nicht darum gehen, dass ich als Berater einfach nur mehr weiß, als meine Kunden. Es geht also um Hilfe zur Selbsthilfe im Kontext der Digitalen Transformation.

Aber das war natürlich nicht alles. Es gab noch ein weiteres Highlight: auf dem Gamescom-Congress wurde das Projekt „Enter Africa“ präsentiert. Dieses Projekt liegt mir sehr am Herzen und ich habe sehr viel Energie in die Umsetzung gesteckt. Dieses Projekt ins Leben zu rufen, zu entwickeln und in Teilen auch umzusetzen war sicherlich eines meiner größten Abenteuer in meinem Leben. Und nun ist dieses Projekt groß geworden. Das Goethe Institut hat eine unglaublich tolle Arbeit geleistet. Sie haben aus diesem Projekt eine funktionierende Community entwickelt. Das Team um Julia Sattler und meine Kollegen und Freunde Bethlehem Anteneh und Dagmawi Bedilu aus Addis Abeba haben unermüdlich gearbeitet und das Ergebnis ist großartig: Ein Punkt war bei diesem Projekt besonders wichtig: es sollte ein Projekt der Menschen vor Ort sein. Es ging also nicht darum, dass von außen jemand kommt und dann ein Projekt umsetzt und danach wieder geht. Es gibt in Afrika eine unglaublich spannende Community an großartigen Games-Entwicklern, Gamication-Maniacs etc. und „Enter Africa“ ist ein Projekt dieser Community. Deshalb war es auch wichtig, dass meine Rolle immer mehr in den Hintergrund rückt, damit sich das Projekt voll entfalten kann. Die Präsentation des Projektes war ein voller Erfolg und die Gruppe hat einen eigenen Stand auf der Gamescom, auf der viele weitere Spiele präsentiert werden. Ich bin wirklich stolz auf die Gruppe und ebenso dem Goethe Institut sehr dankbar, dass sie so ein Projekt wirklich umgesetzt und getragen haben. Für mich wird es weitergehen – ich werde mit einem Teil der Gruppe neue Projekte andenken und einige afrikanische Kontakte unterstützen und mich von ihrer Arbeit inspirieren lassen.

Und dann gab es natürlich viele spannende Gespräche und am Ende die Branchenparty. Zugegeben, es war eher ein entspanntes Essen und Trinken und ich war sehr müde. Und so war es schon bald Zeit für mich zu gehen. Immerhin liegt noch ein weiterer spannender Tag vor mir.

Beste Grüße

Christoph Deeg

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