Meine Zeit auf der Gamescom 2019 – Teil 1

Liebe Leser,

es ist Zeit für ein Update zur Gamescom 2019. Ich habe einen sehr spannenden Tag erlebt und möchte weniger über die einzelnen Erfahrungen und mehr über die Rückschlüsse daraus berichten. Im vorherigen Beitrag hatte ich ja schon Gründe genannt, warum ich auf die Gamescom gehe, bzw. warum auch und vor allem Nicht-Gamer die Gamescom besuchen sollten.

Der erste Tag auf der Gamescom ist quasi „mein Tag“. Es ist offiziell der Tag für Fachbesucher, was bedeutet, dass keine Endkunden auf dem Gelände sind. Konkret bedeutet das: es ist sehr ruhig und man hat Zeit sich vieles anzusehen. Ich selber suche weniger nach bestimmten Spielen. Ich interessiere mich mehr für die kleinen Details: Wie werden die Spiele präsentiert? Welche digitalen Konzepte stehen dahinter? Wie haben sich die Spiele entwickelt? Welche Trends sind erkennbar? Welche Storys werden erzählt? Wie funktionieren Marketing, Vertrieb und Payment? Diese und viele weitere Fragen versuche ich für mich zu beantworten und daraus Rückschlüsse zu ziehen.

Die schwierigste Aufgabe folgt nach dem Besuch der Gamescom: die Übersetzung, Analyse und Bewertung der Erfahrungen in Meta-Modelle aus denen dann z.B. Konzepte für die digitale Transformation entstehen.

Natürlich treffe ich auch viele nette Kollegen. Die Branche ist eher überschaubar und ich freue mich immer über das eine oder andere Gespräch. Dabei geht es mir auch um Inspiration für meinen Ansatz der „Playful Participation“ welchen ich u.a. in den Projekten „Enter Africa“ und „gameON2025“ umgesetzt habe. Und natürlich rede ich über eines meiner aktuellen Lieblingsprojekte: der Entwicklung des „Haus des Spiels“ in Nürnberg.

Kommen wir nun zu den konkreten Erkenntnisse des ersten Tages:

  1. Die Gamescom ist gefühlt kleiner. Manche Stände/Flächen sind geschrumpft und Blizzard ist gar nicht da. Das ist an sich kein Problem, aber es hat etwas mit den Marketing-Etats zu tun.
  2. Es gibt neue Anbieter bzw. Anbieter, die sich viel stärker präsentieren. Dazu gehören z.B. Google/Youtube oder auch Facebook. Was sich daraus entwickeln wird, ist noch nicht abzuschätzen, aber es wird spannend.
  3. Es gibt nur wenige wirkliche Spiel-Innovationen. Natürlich ist mal wieder alles bunter und schneller etc. aber wirklich neue Spielkonzepte sind schwer zu finden.
  4. Die Politik ist wieder stärker auf der Gamescom vertreten. Gerade die Diskussion über die staatliche Förderung der Gamesbranche ist sehr wichtig, denn ohne diese Förderung wird sich die Branche kaum weiterentwickeln können. Dies liegt vor allem daran, dass bis heute nicht verstanden wurde, was die Gamesbranche für unsere Gesellschaft bedeutet. Sie ist ist eben nicht nur eine Entertainmentindustrie, sondern vielmehr die zentrale Schnittstelle in der digitalen Transformation unserer Gesellschaft. Ich werde diesem Thema noch einen eigene Beitrag widmen.

Beste Grüße

Christoph Deeg

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