Liebe Leser,
es ist soweit – Welcome zur Gamescom 2018! Ich kann nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich jedes Jahr auf diese Veranstaltung freue. Es ist ein unglaubliches Erlebnis, auch wenn ich es schon mehr als 10x (inkl. Gamesconvention) erlebt habe. Nun mag man sich fragen, warum ich den Wahnsinn immer noch spannend finde. In den ersten Jahren fand ich die Veranstaltung spannend, weil ich Teil der Games-Industrie war. Ich war Mitarbeiter von Disney Interactive (damals Buena Vista Games), oder anders ausgedrückt: ich war im Auftrag von Micky Maus unterwegs. Damals ging es um das Weihnachtsgeschäft und zumeist habe ich wenig von der Messe gesehen. Mein erster Termin war morgens um 08:30h und mein letzter um 18:00h. Dazwischen haben wir Produkte verkauft und Gespräche geführt. Ich saß in der Business-Area und hatte alle 30 Minuten einen Termin. Später dann war ich im Auftrag von Kultur und Bildung unterwegs und ich erinnere mich noch gut wie der Kontakt und die Verbindung mit Martin Lorber von Electronic Arts entstand. Seitdem hat mir EA bei vielen Projekten mit Kontakten, Ideen etc. geholfen und auch dieses Mal treffen wir uns wieder.
Im Laufe der Jahre habe ich vielen Menschen die Gamescom gezeigt. Dabei handelte es sich primär um Mitarbeiter aus dem Kultur- und Bildungssektor. Für viele war es der erste Kontakt mit dem Thema Gaming und ich habe so manche überraschten Gesichter gesehen. Meiner Meinung nach sollten alle Leiter einer Kultur- oder Bildungsinstitution alle 2-3 Jahre die Gamescom besuchen. Ich würde sogar soweit gehen, dass dieser Event weit wichtiger ist als ein Bibliothekartag oder eine Tagung des Deutschen Museumsbundes, denn hier hat man einen realen Einblick in zumindest einen Teil der aktuellen Popkultur. Die Gamingkultur ist die Kultur des 21. Jahrhunderts und Gaming ist die Kulturtechnik des 21. Jahrhunderts. Gaming ist ebenso das Fundament, die Querschnittsfunktion der digitalen Transformation unserer Gesellschaft. Überspitzt formuliert: Ich kann keinen Bibliotheks- oder Museumsdirektor bzw. keine Bibliotheks- oder Museumsdirektorin ernst nehmen, die noch nie die Gamescom besucht haben.
Gewiss, ich habe die Gamescom schon oft besucht und natürlich gibt es einiges, was ich schon kenne. Aber ich sehe die Gamescom heute aus einem anderen Blickwinkel. Mich interessieren nicht die Games an sich sondern vielmehr die Modelle und Mechaniken dahinter. Das betrifft zum einen die Spielmechaniken in den Spielen und zum anderen das Konstrukt darum. Die Gamescom ist der perfekte Ort um Spielmechaniken beobachten zu können. Und ich kann viele verschiedene Formen kennenlernen. Dies betrifft z.B. die Auswirkungen auf den Ort/Raum, Die Auswirkungen auf Gruppen, die Entwicklung von Gruppenverhalten etc.
Dieses Jahr bin ich mit einer Gruppe von Vertretern des Goethe Instituts auf der Gamescom unterwegs. Sie kommen aus Afrika und wir wollen hier Kontakte knüpfen und Ideen austauschen für die Veröffentlichung des Enter-Africa-Mega-Games in 2019 auf der Gamescom. Ich werde auch wieder viele Menschen treffen und sehr viele Gespräche führen. Und: ich werde jede Menge Spass haben: Der kleine-große Christoph möchte nicht aus der Spielwarenabteilung abgeholt werden…
Spielerische Grüße
Christoph Deeg