Enter Africa – Teil 23. – Nairobi und neue Vernetzung

Liebe Leser,

mittlerweile bin ich wieder in Deutschland unterwegs. Der letzte Workshop des ersten Teils des Projektes „Enter Africa“ des Goethe Instituts ist abgeschlossen. Wir haben nun alle 15 teilnehmenden afrikanischen Staaten besucht und in allen diesen Staaten wurde mit der Entwicklung der local-based-games zur jeweiligen Zukunft der Städte und Regionen begonnen. Es ist kaum zu glauben, dass dieser Abschnitt nun schon vorbei ist. Jede der Reisen war ein großes Abenteuer und auch wenn wir manchmal an unsere Grenzen gehen mussten, hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Dieser Beitrag ist auf keinen Fall der letzte zu diesem Projekt, denn es geht weiter und ich bin weiterhin als Berater vor Ort aktiv. Es wird also weitere Informationen geben, zumal ich noch über viele verschiedene Details und Fragestellungen berichten möchte. Im Laufe der ersten Monate des Projektes wollte ich vor allem einen direkten Einblick in die Aktivitäten vor Ort geben. Nun wird es vermehrt darum gehen, über die einzelnen Inhalte zu sprechen. Dazu gehören Fragen wie z.B.: wie können Gaming und Gamification die Welt verändern? oder auch: Welche Elemente von Gaming und Gamification sind dabei relevant und wie nutze ich sie?

Über die Bedeutung von Gaming und Gamification im Kontext der Veränderung unserer Städte, Gesellschaften oder auch unserer Bildungssysteme wird noch viel zu wenig geredet. In Kenia durften Bethlehem Anteneh und ich beim größten kenianischen Fernsehsender KTNnews sprechen. Dabei ging es zuerst um die Frage, welche Bedeutung die Gaming-Industrie für die kenianische Gesellschaft haben könnte. Ich bin bekanntermaßen der Meinung, dass der „Markt“ weniger in der Entertainment-Industrie zu finden. Diese Industrie ist spannend und dort werden unglaublich viele verschiedene Herangehensweisen und Optionen ausprobiert. Jedoch ist sie auch endlich. Wenn wir aber nun Gaming und Gamification nutzen, um damit globale Probleme zu lösen, ist der Markt letztlich viel größer.

Für afrikanische Games-Entwickler entstehen durch die Digitalisierung sehr viele neue Möglichkeiten. Die klassischen Grenzen und ihre damit verbundenen Restriktionen verschwinden zusehends. Digitale Angebote können mehr oder weniger überall dort vertrieben werden, wo es einen freien Zugang zum Internet gibt. Die Kreativleistung der Entwickler aus Afrika ist enorm. Was fehlt ist Wissen zu den verschiedenen Märkten und dem Aufbau von Unternehmen sowie weiteres Wissen im Bereich Game-Design. Aber das können und sollten wir ändern.

Ebenso wichtig ist die Vernetzung mit Organisationen, die sich mit vergleichbaren Fragestellungen beschäftigen. Aus diesem Grund waren Bethlehem und ich sehr stolz, als wir vom United Nations Habitat Programm eingeladen wurden, unser Projekt vorzustellen. Das United Nations Habitat Programm hat eigene spannende Projekte und der Austausch war sehr spannend. Wir haben zusammen viele Ideen entwickelt und ich war sehr beeindruckt von der Arbeit dieser Organisation. Ich hoffe sehr, dass wir in der Zukunft die eine oder andere Idee umsetzen können. Wichtig ist aber erstmal die Vernetzung und der Austausch – und das haben wir nun erreicht.

Es war wieder eine sehr spannende Woche und trotzdem beginnt die eigentliche Arbeit erst jetzt. Der Workshop im Oktober in Addis Abeba muss vorbereitet werden und im August werden wir auf der Gamescom sein. Und es gibt einige Artikel, die ich zu dem Projekt bzw. zu dem Thema schreiben soll. Unabhängig davon geht es auch an anderen Projekten weiter. Ich nutze das Wissen um Spielmechaniken in verschiedensten Kontexten. Von der Weiterentwicklung von Kultur- und Bildungs- und Kultureinrichtungen bis hin zur digital-analogen Transformation von Unternehmen, überall lässt sich dieses Wissen anwenden – aber dazu schreibe ich etwas in einem anderen Beitrag:

Beste Grüße

Christoph Deeg

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