Enter Africa – Gaming und Gamification in Äthiopien – Teil 1

Liebe Leser,

es ist soweit: das Projekt „Enter Africa“ des Goethe-Instituts startet in die heiße Phase. In den nächsten 18 Monaten werden wir in 15 afrikanischen Ländern local-based-games zur Zukunft Afrikas bauen. Unser Team besteht aus Roman Rackwitz, dem von mit mitgegründeten äthiopischen Gaming- und Gamification-Team „Chewata-Awaqi“ und mir. In jedem Land wird ein lokales interdisziplinäres Team mit unserer Hilfe ein eigenes local-based-game zur Zukunft der jeweiligen Stadt entwickeln. Parallel dazu wird ein großes „Mega-Game“ entstehen, welches sich mit den einzelnen Inhalten der 15 Spiele beschäftigen wird. Hierfür werden alle 15 Teams zusammenarbeiten. In 2019 wollen wir das Ergebnis u.a. auf der Gamescom vorstellen. Es geht uns aber nicht nur um die Spiele an sich, sondern vielmehr mehr darum, den einzelnen Teams zu zeigen, wie sie Gaming- und Gamification für unterschiedliche Veränderungsprozesse nutzen können.

Heute Abend bzw. heute Nacht fliege ich wieder nach Addis Abeba. Hier starten wir mit der ersten Workshoprunde. Morgen Mittag treffe ich mich mit dem ganzen Team von Chewata-Awaqi und wir werden die nächsten Projekte besprechen. U.a. geht es um die Weiterentwicklung von Schulen in Addis Abeba durch Nutzung von Gaming- und Gamification. Zudem müssen wir uns intensiv mit der anstehenden Gründung des Start-Ups beschäftigen. Aus dem Netzwerk wird eine Firma werden und ich werde das Advisory Board leiten. Am Montag haben wir das große Enter-Africa-Projektmeeting. Hier werden wir alle Details und vor allem offene Fragen besprechen und am Dienstag gehen dann die Workshops los.

Wir haben viele Anmeldungen erhalten und ich freue mich sehr auf „die Neuen“. Da ich Addis sehr gut kenne, sind die Workshops in der ersten Woche auch ein letzter Test des Workshop-Konzeptes. Am kommenden Samstag geht es dann ins nächste Land.

Ich bin zugegeben sehr aufgeregt. Das wird wahrscheinlich das größte Abenteuer meines Lebens. Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe und ich hoffe sehr, dass mein Konzept funktioniert. Wir sind gut vorbereitet und auch die letzten Hindernisse konnten wir aus dem Weg räumen. Mein Notebook und mein Smartphone sind ausgefallen – und ich konnte noch gleichwertigen Ersatz bekommen. Die Visa sind da und die Malaria-Prophylaxe ist auch geplant. Das Projekt bedeutet aber auch, dass ich einige Wochen meine Familie so gut wie gar nicht sehen werde. Und ich gebe zu, dass mir meine Frau und meine Tochter schon jetzt fehlen.

Ich werde versuchen, so viel wie möglich zu berichten. In Teilen sind wir abhängig von der digitalen Infrastruktur vor Ort – das ist ungefähr so, wie wenn man in Deutschland auf dem Land lebt. Aber bis jetzt hat es immer irgendwie funktioniert.

In den letzten Beiträgen habe ich Euch immer gebeten, über uns und mit uns zu sprechen und auch heute möchte ich Euch genau darum bitten. Und ich möchte Euch aufrufen, Fragen zu stellen.

Beste Grüße

 

Christoph Deeg

4 thoughts on “Enter Africa – Gaming und Gamification in Äthiopien – Teil 1

  1. Christoph, ich finde es großartig, dass Du uns an Deinem Projekt, oder besser gesagt, Abenteuer teilnehmen lässt. Wenn ich es richtig verstehe, geht es Euch darum, mit Hilfe von ortsbasierten Spielen Strukturen zu entwickeln, die zur Entwicklung in den einzelnen Städten beitragen. Mich würde interessieren, auf welche Bereiche Ihr Euch konzentriert? oder lasst Ihr das offen bzw. ist das abhängig von der Zusammensetzung der einzelnen Teams?

    1. Lieber Christian. Vielen Dank für dein Feedback. Es ist so, dass wir nur sehr wenig vorgeben. Thematisch muss es immer um die Zukunft der jeweiligen Stadt gehen. Zudem nehmen wir uns immer konkrete Orte und konkrete Veränderungsmöglichkeiten vor. Ob wir letztlich gesehen ein Spiel haben, in dem es um Verkehr oder aber um Tourismus oder um Kunst geht das entscheiden die Teilnehmer selber. Unabhängig davon geht es uns aber nicht nur um die Entwicklung von Spielen im Sinne eines Produktes. Viel wichtiger ist die Idee, den Teilnehmern zu zeigen, wie man Gaming und Gamification für derartige Veränderungsprozesse nutzen kann. Das Projekt besteht also aus zwei bzw drei Ebenen. Die dritte Ebene steht im Kontext der Nachhaltigkeit. Wir möchten den Teilnehmern ermöglichen, mit diesem Wissen auch Geld zu verdienen. Der dritte Teil ist mit Sicherheit der schwierigste. Ich werde in Kürze zu deiner Fragestellung noch einen detaillierten Blogbeitrag veröffentlichen. Ganz liebe Grüße Christoph

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