Bahnfahren muss man sich leisten können

Ich sitze – mal wieder – in der Bahn. Es geht nach Augsburg. Ich bin Keynote-Note-Speaker auf der Herbstakademie der Kulturpolitischen Gesellschaft. Es geht um ein „Systemupdate“ des Kultursektors im Kontext der Digitalisierung. Und eine Update hat dieser Sektor dringend nötig. Im Moment spielt „der Kultursektor“ im Digitalen überhaupt keine Rolle oder wie es im „Anhalter durch die Galaxis“ heißen würde: größtenteils harmlos…

Ich sitze im Zug. Ich fahre Bahn. Ich tue dies aus Überzeugung. Ich habe nichtmal ein Auto. Ich brauche es nicht, da ich mitten in der Stadt wohne und wenn ich dan doch mal ein Auto brauche, leihe ich mir eins.

Ich sitze im Zug. Ich fahre Bahn. Ich tue dies aus Überzeugung. Ich kann hier arbeiten. Ich verschwende meine Zeit nicht damit auf den Verkehr zu achten. Ich verliere keine Zeit.

Ich sitze im Zug. Ich fahre Bahn. Ich tue dies aus Überzeugung. Ich verliere Zeit, denn die Bahn ist unpünktlich, unprofessionell und unzuverlässig. Ihre Züge sind dreckig und kaputt. Auch die ICE’s. Ihre neue App ist auch nicht besser als die alte. Wenn Dun einen Termin hast, musst Du mindestens zwei Züge früher nehmen. Die Bahn kostet Zeit. Die Bahn braucht ein Systemupdate. Man muss es sich leisten können, Bahn zu fahren. Es ist peinlich und es ist schwer, nicht dauernd wütend zu werden.

Ich sitze im Zug und bin froh, dass ich zwei Züge früher genommen habe. Dann kann ich beim Systemupdate der Kultur helfen. Diese Baustelle ist nämlich genauso groß – wenn nicht sogar noch größer – nur dass sich weniger Menschen darüber beschweren…

Herzliche Grüße

Christoph

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