Enter Africa – Teil 7 – auf Wiedersehen Äthiopien und hallo Uganda

Liebe Leser,

es hat ein bisschen gedauert, dass ich das letzte Update gepostet habe. Das hat damit zu tun , dass ich bis jetzt keine freie Minute hatte , um einen weiteren Blog-Beitrag zu schreiben. Mittlerweile bin ich in Uganda angekommen. Und auch hier erwartet mich ein großes Abenteuer. Aber ich möchte zuerst mit dem letzten Workshop Tag in Äthiopien beginnen.

Am letzten Tag haben wir fünf Orte in die App. von Espoto eingebaut. Das bedeutet wir haben den Grundstein für das local-based-game in Addis gelegt. Jeder Ort besteht aus vier bis fünf verschiedenen Aufgaben. Natürlich ist das Ergebnis so nicht abgeschlossen. Zum einen kommt jetzt die große Arbeit, denn es müssen noch weitere 15 Orte eingetragen werden. Und zum anderen muss natürlich weiter an den Inhalten gearbeitet werden. Diese Aufgabe wird bis Ende des Jahres von den Gruppen vor Ort erledigt. Begleitet werden die Gruppen dabei von meinen äthiopischen Kollegen Dagmar Bedilu und Bethlehem Anteneh. Da die Gruppen nun alleine weiter arbeiten müssen, ist es sehr wichtig, dass die Zusammenarbeit zwischen Bethlehem und Dagmawi auf der einen Seite und den jeweiligen Gruppen vor Ort auf der anderen Seite gut funktioniert. Ebenso ist es wichtig dass es Menschen aus den Gruppen gibt, die quasi als Speaker agieren. Dazu gehört unter anderem die Planung der Meetings der Gruppen sowie die Kommunikation mit Bethlehem und Dagmawi. Ich war sehr glücklich, dass ich gleich mehrere Personen freiwillig gemeldet haben. Man muss sich das einmal vor Augen führen. Diese Menschen sind bereit in ihrer Freizeit über einen längeren Zeitraum an diesen Spielen zu arbeiten. Und sie werden dafür nicht bezahlt. Das erfordert ein hohes Maß an Eigenmotivation. Ich bin sehr gespannt, ob wir in allen Ländern solche Gruppen aufbauen können.

Am Abend des letzten Workshop Tages in Äthiopien hatten wir dann noch ein internes Abschlussmeeting. Zuerst haben wir natürlich auf den Erfolg der ersten Workshopwoche angestoßen. Und dann haben wir uns über Einzelelemente wie die interne Kommunikation, den Ablauf der Workshops und auch die Frage nach möglichen Problemstellungen ausgetauscht. Vielen Dank an das Goethe-Institut für die tolle Zusammenarbeit bis jetzt. Gerade in einem solchen Projekt ist ein vertrauenswürdiger Umgang untereinander sehr wichtig. Am nächsten Tag traf ich dann Bethlehem in der Hotellobby. Um 7:30 Uhr ging unser Shuttle zum Airport. Von da an änderte sich einiges.

In Addis Abeba bin ich derjenige, für den alles neu ist. Nun, in Uganda ist es so, dass auch Bethlehem damit konfrontiert wird, dass sie in einem ihr völlig unbekannten Land ist. Anders ausgedrückt, jetzt haben wir beide ein großes Abenteuer. Im Laufe der Wochen in denen ich in Afrika unterwegs sein werde, werde ich versuchen die beiden soweit es geht auf ihre Aufgabe als Experten im Rahmen des Projektes vorzubereiten. In diesem Kontext bin ich froh, dass ich Roman Rackwitz als weiteren Berater für das Projekt gewinnen konnte. Ich arbeite mit Roman sehr gerne zusammen. Wir haben schon das eine oder andere spannende Projekt umgesetzt. So haben wir im Kontext von Gamification große und kleine Unternehmen beraten, wir haben Mexiko unsicher gemacht, und wir arbeiten immer noch an unserem Buch über das Thema Gamification. Bei Roman weiß ich, dass sowohl die Workshops als auch die Aus- und Weiterbildung von Bethlehem und Dagmawi gut funktionieren werden. Hilfreich ist dabei, dass die beiden ihn schon bei ihrer sechswöchigen Reise durch Deutschland kennengelernt haben.

Nun ging es also nach Uganda. Ich gebe zu ich war sehr aufgeregt. Wie würde es aussehen dieses Land und diese Stadt? Und wie würde der Workshop funktionieren? Nach unserer Ankunft haben wir uns erstmal die Gegend angesehen. Am Abend haben wir uns dann mit Ntaate Laurean von  Tribe Uganda getroffen. Es war ein richtig tolles Gespräch. Und danach hatten wir zusammen ein richtig tolles Abendessen. Die Burger und das Bier waren sensationell. Am nächsten Tag war es dann soweit. Es war Zeit für Boda-Boda. Das bedeutet, dass man auf Motorrädern durch die Stadt fährt und sich auf diese Art und Weise die Stadt erschließt. Ich war zugegebenermaßen ein bisschen aufgeregt. Immerhin ist dieses Fahren auf diesen Motorrädern nicht ganz ungefährlich. Auch wenn man nur hinten drauf sitzt und vorne ein erfahrener Fahrer unterwegs ist. Wir haben viele spannende Orte gesehen. Wir besuchten einen Tempel und eine Moschee. Aber am spannendsten war sicherlich der Bereich Downtown Kampala. Nicht zu vergessen natürlich der Palast des Präsidenten, und damit verbunden der Ort, an den Idi Amin auf brutalste Art und Weise Menschen foltern ließ.

Am Abend haben wir uns dann zum Dinner getroffen und weiter an dem Workshop gearbeitet. In der Nacht brach dann die Hölle aus. Ich habe noch nie solchen Regen gesehen. Und am nächsten Morgen musste ich feststellen, dass sich mein Zimmer in ein Schwimmbad verwandelt hatte. Auch mein Rucksack mit der ganzen Elektronik war nass geworden. Ich hatte Glück im Unglück, dass alle Geräte noch funktionieren. Und dann hieß es: Auf zum Workshop. Ich war sehr gespannt auf die Gruppe. Und ich muss sagen der erste Tag war wirklich toll. Die Gruppe ist völlig anders als die Gruppe in Addis Abeba. Sie arbeiten anders. Und es scheint so als würden sie auch anders Denken. Wieder ist es eine bunte Mischung aus Kreativen Wir haben Musiker, Schauspieler, Architekten, Programmierer usw. Der Workshop entwickelte sich ein bisschen anders als erwartet. Die Gruppe versuchte sofort, die Zukunft der Stadt aus verschiedenen Perspektiven zu sehen. Angefangen von ganz konkreten Ideen für schnelle Veränderungen, über eine Beschäftigung mit einer fiktiven Zukunft bis hin zu Fragen nach der Kultur, die eine Stadt ausmacht, war alles mit dabei. Also haben wir entschieden, dieses Potenzial weiter zu nutzen. Am Ende des Tages bauten die Teilnehmer aus den gesammelten Ideen kleine analoge Spiele. Das Feedback war sehr gut. Nun hoffe ich sehr, dass morgen alle wieder da sind und wir weiter an dem local-based-game für Kampala arbeiten können.

 

Beste Grüße

 

Christoph Deeg.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich stimme der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten nach der EU-DSGVO zu und akzeptiere die Datenschutzbedingungen.