Kommunikation via Youtube – am Beispiel der Stadtbibliothek Erlangen

Liebe Leser,

heute möchte ich Euch ein Video aus einer Stadtbibliothek präsentieren. Es handelt sich um ein Video der Stadtbibliothek Erlangen. Die Stadtbibliothek in Erlangen ist schon länger im Social Web aktiv. Ich durfte die Bibliothek auf dem Weg in die digital-analoge Bibliothekswelt für ca. zwei Jahre beraten und begleiten – und die Zeit war sehr spannend und großartig. Dabei war die Zusammenarbeit nicht der Beginn der Social Media-Aktivitäten. Schon damals gab es in der Bibliothek ein „Kernteam“, welches mit starker digitaler Affinität und Einsatzbereitschaft im Bereich Social Media aktiv war. Und so ging es eher um einen umfassenden strategischen Ansatz inkl. der Aktivierung der weiteren Mitarbeiter.

Aber ein Kernteam allein reicht nicht aus. Ebenso wichtig war die Leitung, die das Thema als besonders relevant definierte und Ressourcen (technische Ressourcen, zeitliche Ressourcen, externe Berater etc.)bereitstellte. Ebenfalls hilfreich war der Träger, also die Stadt Erlangen, die schon seit längerem verstanden hat, dass die Stadt der Zukunft nur dann funktionieren kann, wenn sie sich an die digital-analoge Lebensrealität ihrer Bürger anpasst bzw. eine Verantwortung für die Gestaltung sowohl des analogen als auch des digitalen Lebensraumes übernimmt. Somit bekam die Bibliothek auch hier vielfältige Unterstützung.

YouTube

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Das vorliegende Video ist nun etwas besonderes: es ist der Jahresbericht 2015. Und dieser Ansatz gefällt mir sehr gut. Die Bibliothekswelt ändert sich nachhaltig. Themen wie Digitalisierung, Flüchtlinge, Alterung der Gesellschaft, neue Bildungskonzepte, neue Jobs etc. bedeuten sowohl Chance als auch Herausforderung zugleich. Klar ist: es ändert sich einiges und m.E. können Bibliotheken ohne eine digital-analoge Gesamtstrategie, bei der das Digitale als Querschnittsfunktion und nicht als PR-Aufgabe der Bibliothek gedacht wird, die anstehenden Aufgaben nicht bewältigen. Im Moment berate und begleite ich vier Bibliotheken in Deutschland und Österreich auf dem Weg zu einer solchen Gesamtstrategie – dazu in Kürze mehr. Wenn sich also derartige Veränderungen nicht nur ankündigen, sondern Realität werden und die Bibliothek sich auf diese Reise begibt, ist es mehr als sinnvoll, auch die Kommunikation über diesen Wandel den neuen Herausforderungen anzupassen. Und ein Jahresbericht eignet sich hervorragend dafür. Der Grund dafür ist einfach: die Bibliothek ist kein abgeschlossenes System. Sie ist vielmehr eingebettet in die Stadt/Gemeinde und damit entstehen Abhängigkeiten. In vielen Städten habe ich erlebt, dass Kommunalpolitiker über die Zukunft der Bibliothek entscheiden, ohne einen eigenen Nutzerausweis zu haben. D.h. diese Menschen haben Einfluss auf die Arbeit der Bibliothek, ohne zu wissen, was die Bibliothek überhaupt tut. Daraus resultieren zum Teil völlig veraltete Sichtweisen hinsichtlich der Bibliothekarbeit bzw. den heutigen und zukünftigen Aufgaben der Bibliothek. Man kann in Berichten auf die anstehenden Veränderungen hinweisen, hier wurde aber sowohl der Inhalt als auch das Medium geändert und so entsteht ein komplett neues Bild von Bibliothek.

Von diesem Ansatz können übrigens auch Unternehmen lernen, denn es geht letztlich um die Frage, ob man die eigene Kultur mit der der Kunden/Shareholder/Stakeholder vernetzen kann.

Beste Grüße

Christoph Deeg

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