Digital-Analoge Widersprüche Teil 1 – Warum Bücher nicht besser als Games sind

Liebe Leser,
es gibt eine Vielzahl an Widersprüchen in der analog-digitalen Welt. Ich habe mir überlegt, dass ich mich mit einigen dieser Widersprüche in kleinen Blogbeiträgen beschäftigen möchte.

Der vielleicht bekannteste Widerspruch ist m.E. folgender: Wenn wir Menschen erleben, die jeden Tag in der Woche drei Stunden Computerspiele spielt oder im Internet surft, überlegen wir bereits, ob dieses Verhalten schädlich ist. Wenn die gleiche Person mit dem gleichen zeitlichen Aufwand Bücher liest, gehen wir davon aus, dass ihr eine goldene Zukunft bevorsteht. Und wer würde auf die Idee kommen, Mario Götze oder Julian Draxler zu therapieren, nur weil sie seit Ihrer Kindheit jeden Tag kontinuierlich Fussball spielen? Warum wird von Medienpädagogen immer „Präventionsarbeit“ verlangt? Einen Theater- oder Museumspädagogen würden wir nie auffordern, die Menschen dazu zu bringen, nicht zu viel ins Theater bzw. ins Museum zu gehen…

Gaming oder das Surfen im Internet ist nicht automatisch eine Zeitverschwendung, so wie lesen und musizieren nicht automatisch vorteilhaft sind. Digitale Medien sind nicht besser, aber auch nicht schlechter als analoge Medien.

Was bedeutet das für Unternehmen und Institutionen? Es ist wichtig, dass wir unsere kulturelle Bewertung von Medien und den damit verbundenen Handlungen hinterfragen. Wir müssen Plattformen bzw. ein Umfeld schaffen, in dem alle Medienformen inkl. der damit verbundenen Formen des Denkens und Arbeitens miteinander koexistieren können.
Beste Grüße

Christoph Deeg

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