Lasset die Kunden zu mir kommen – wie Bibliotheken mit eBooks und dem mobilen Internet arbeiten können bzw. sollten

Liebe Leser,

ich arbeite für viele verschiedene Kundengruppen. Die beiden größten Gruppen sind dabei Unternehmen und Bibliotheken. Die Arbeit mit mit beiden Zielgruppen macht großen Spass und es gibt mehr Gemeinsamkeiten als man denken mag. Die Ausgangslage und Aufgabenstellung ist auf jeden Fall vergleichbar. In beiden Fällen geht es um das Verständnis der Kultur der digitalen Welt und die Frage, inwieweit man in der Lage ist, diese Kultur in die tägliche Arbeit zu integrieren. Es geht um Veränderungen, neue Kommunikationsformen und sehr oft ein neues Verständnis des Bibliothek-Kunden- bzw. Unternehmen-Kunden-Verhältnisses.

Ich sehe die Tatsache, dass ich viele verschiedene Kundengruppen habe als großen Vorteil, denn so kann ich Ideen aus der einen Lebensrealität in die andere adaptieren. Es ist m.E. sehr wichtig den eigenen Horizont stetig zu erweitern. Deshalb empfehle ich z.B. Bibliotheksmitarbeitern auch immer wieder, nicht den Bibliothekartag sondern eher einen Event wie die Gamescom zu besuchen. Hat man als Bibliotheksmitarbeiter (oder auch Mitarbeiter eines Unternehmens) einmal die Gamescom besucht, hat man mehr gelernt als in fünf Jahren Fachkonferenz wie z.B. dem Bibliothekartag.

Kommen wir aber zum eigentlichen Thema dieses Beitrages. Für Bibliotheken hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Die digitale Revolution ist angekommen. Die Zeiten in denen man sich zurücklehnen konnte um zu diskutieren ob eBooks und iPads nur ein Hype sind, sind endgültig vorbei. Wir erleben nun die Massenverbreitung dieser Angebote und damit verbunden eine Änderung der Nutzungsformen von Medien jeglicher Art. Dabei geht es nicht nur um neue Medienformen oder neue Geräte. Bibliotheken erleben einen Wandel, der viel tiefer geht. In den letzten Jahrzehnten gab es eine mehr oder weniger klare Abgrenzung der Geschäftsmodelle zwischen Bibliotheken und Unternehmen aus der Buch- und Medienbranche. Bibliotheken verliehen die Medien und die Unternehmen verkauften sie. Dieses Nebeneinander war für beide Seiten von Vorteil. Aber diese Aufteilung ist nun Geschichte. Immer mehr Anbieter von Medien beginnen mit eigenen Verleihangeboten. Videos werden von Lovefilm, Maxdome, Sony etc. verliehen, Amazon verkauft nicht nur eBooks, sie haben zudem mit dem Verleih der Inhalte begonnen. Bertelsmann und Holtzbrink schicken mit „Skoobe“ ein eigenes Angebot ins Rennen. Auf der Playstation 3 habe ich ein Jahresabo für die aktuellen Games. Alle diese Angebote, und es gibt noch viel mehr davon, stehen in direkter Konkurrenz zu den Angeboten der Bibliotheken. Sie sind in der Regeln technisch ausgereifter, schneller und komfortabler und die Kosten fallen stetig.

Für Bibliotheken bedeutet dies, dass man sich überlegen muss, wie man mit dieser Situation umgeht. Meiner Meinung nach werden Bibliotheken als Verleihstationen für Medien keine große Zukunft haben. Die Angebote der Konkurrenz – auch Bibliotheken haben ein Angebot zum Verleihen von eBooks und Musik – sind in der Regel weiter entwickelt und durch den Konkurrenzkampf werden die Preise für diese Angebote weiter fallen. Zudem sind diese Unternehmen in der Breite besser aufgestellt und verfügen über die personellen und finanziellen Ressourcen um kontinuierlich spannenden Produkte auf den Markt zu bringen. Bibliotheken können in diesem Wettbewerb wahrscheinlich nicht bestehen. Es geht also darum eine Alternative zum klassischen Angebot zu finden. Eine Möglichkeit wäre das was ich den Wandel von der Bestands- zur Serviceorientierung nenne.

Zu Weihnachten 2012 wurden wieder eine riesige Zahl an eBook-Readern, Tablets, Smartphones etc. verschenkt. Das Interesse an diesen Produkten und den damit verbundenen Inhalten ist riesig und Bibliotheken könnten sich in diesem Bereich als Experten positionieren. Ein wäre es z.B. den Menschen, welche ein solches Gerät erworben haben, Unterstützung anzubieten. Ein klassisches Beispiel ist der Kunde, der zu Weihnachten einen Kindle-Reader von Amazon geschenkt bekommen hat. Sehr oft kommen diese Kunden in die Bibliothek und möchten erfahren, wie man auf diesem Gerät das eBook-Verleih-Angebot der Bibliothek nutzen kann. Leider sind die Kindle-Reader von Amazon nicht kompatibel mit dem Angebot der Bibliotheken. Aber Bibliotheken könnten dem Kunden nun zeigen, wo man bei Amazon kostenlose Bücher bekommt, wie man einen RSS-Reader auf dem Kindle installiert, wo man im Netz kostenlose eBooks findet und wie man diese legal in das Amazon-Format konvertieren kann. Gleiches gilt für die Nutzung von iPads und anderen Geräten.

Nun mag man einwenden, dass man damit ja Unternehmen wie Amazon oder Google unterstützt. Ich denke aber es geht darum, dem Kunden zu helfen. Der Kunde möchte lesen, lernen, spielen etc. und die Aufgabe der Bibliothek ist es dann, ihn auf diesem Weg zu unterstützen. Dies kann bedeuten, dass von diesem Kunden der Bestand der Bibliothek gar nicht mehr genutzt wird. Bekommt der Kunde aber in der Bibliothek diese spannenden Informationen und Hilfestellungen, wird er die Bibliothek damit als Experten für die Welt der Medien wahrnehmen. Somit ist dieser Kunde aufgrund seines geänderten Medien-Nutzungs-Verhalten nicht mehr für die Bibliothek verloren.

Zugegeben, diese Idee lässt sich nicht ohne weiteres umsetzen. Haupthinderungsgrund ist sicherlich die Tatsache, dass in vielen Bibliotheken das dafür notwendige Know How nicht oder nur teilweise vorhanden ist. Aber das kann man ändern. Eine Möglichkeit ist es, die Mitarbeiter mit diesen Angeboten vertraut zu machen. Um dies zu ermöglichen habe ich die Mobile-Internet-Roadshow für Bibliotheken ins Leben gerufen, bei der die Teilnehmer zuerst einen theoretischen Überblick über das Thema bekommen ehe sie dann eine Vielzahl an Geräten selber ausprobieren können. Die Mobile-Internet-Roadshow ist im letzten Jahren gestartet und erfreut sich großer Beliebtheit. Natürlich gibt es die Roadshow auch für andere Institutionen und natürlich auch für Unternehmen. Sie wird dann an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst. Hat man sich dem Thema auf diese Art und Weise genähert, kann in einem zweiten Schritt im Umfeld der Bibliothek nach Menschen suchen, die Interesse an diesem Thema haben und mithelfen möchten. Die Bibliothek wird also zu einer Plattform für Themen und Menschen.

Bleibt die Frage, wie man das am besten bewerben könnte? Zu Weihnachten wäre es eine Möglichkeit gewesen, Gutscheine für Beratungen auszugeben. Wenn dann ein Kunden plant, zu Weihnachten einen eBook-Reader zu verschenken, kann er den Gutschein gleich mit dazu legen. Der Deal wäre einfach:“Sie kommen mit Ihrem gerät zu uns und wir zeigen Ihnen was man damit alles machen kann. Und wenn wir etwas nicht wissen gegen wir zusammen auf die Suche nach den Antworten“. Ich habe dieses Modell schon an einigen Bibliotheken sehen können. Wichtig ist dabei, dass man sich von dem Ansatz verabschiedet, als Bibliothek alles wissen zu müssen. Im Gegenteil, mit dieser Herangehensweise kann man nicht nur Wissen weitergeben. Man kann auch Wissen bekommen…

Was mich interessieren würde ist, wo Ihr solche Angebote von Bibliotheken gefunden habt? Arbeitet Ihr vielleicht selber in einer Bibliothek und setzt sowas um? Was sind Eure Erfahrungen?

Beste Grüße

Christoph Deeg

37 thoughts on “Lasset die Kunden zu mir kommen – wie Bibliotheken mit eBooks und dem mobilen Internet arbeiten können bzw. sollten

  1. Lieber Herr Stober,

    das sehe ich ähnlich. Veränderungsbereitschaft ist nicht unbedingt eine Sache des Alters sondern der Einstellung und des Interesses der Beschäftigten. Leider sehe ich bei manchen Bibliotheken auch keine Gesamtstrategie zur Veränderung. Solange es diese nicht gibt, liegt es bei jedem selbst, sich zu verändern/weiter zu bilden oder eben nicht. Es zwingt einen, so meine Erfahrungen, dazu niemand, auch wenn es dem ein oder anderen aus dem Kollegenkreis teilweise wirklich nicht schaden würde. Es gibt aber auch einige gute Beispiele z.B. Hochschulbibliothek Ansbach, über deren Fortbildungsprogramm auf dem Bibliothekskongress berichtet wurde:
    http://www.opus-bayern.de/bib-info/volltexte/2013/1399/

  2. Liebe (r) „berlinfami“,
    ich habe nie behauptet, dass die Situation in NRW besonders schlecht ist. Der oben angesprochene „FAMI-Tag“ war sogar ein sehr großer Erfolg. Ich bin auch absolut sicher, dass in der Bücherei, in der ich arbeite, einige excellente Bibliotheksassistentinnen und FAMIs beschäftigt sind. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es nichts nützt, die verschiedenen Berufsgruppen gegeneinander „auszuspielen“ und auch das Alter nicht die entscheidende Rolle spielt. Das gesamte Bibliothekswesen muss sich sehr stark bewegen und verändern und es gibt leider noch zu viele in Bibliotheken Beschäftigte, die den aktuellen Veränderungen gegenüber viel zu wenig aufgeschlossen sind.
    Es gibt sehr viel zu tun!
    Herzliche Grüße
    Stephan Stober

  3. Hallo an alle,

    „Die Möglichkeiten, neue Mitarbeiter einzustellen sind sehr begrenzt und die Strukturen sowie die Bezahlung macht es schwer, wirklich gute Mitarbeiter zu bekommen bzw. zu halten.“

    Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ich kann in meinem Umfeld auch eine gewisse Fluktuation aus dem Beruf erkennen. Einige ausgebildete FaMIs studieren andere Fächer, weil sie gemerkt haben, dass die Aufstiegschancen in unserer Branche leider relativ begrenzt sind. Wieder andere versuchen bewusst durch ein Studium der Bibliotheks- und/oder Informationswissenschaften besser im Beruf Fuß zu fassen und sich weiter zu bilden. Die übrigen versuchen sich mit der Situation zu arrangieren und geben sich teilweise zunächst sogar damit zufrieden, in Bereichen zu arbeiten, für die eigentlich keine dreijährige Ausbildung nötig ist. Die Strukturen sind teilweise wirklich schwierig. Während meiner Ausbildungszeit berichteten mir Azubi-Kollegen, was sie im Praktikum in einer öffentlichen Bibliothek alles nicht machen durften. Das fing ganz banal bei der Ausleihe an und Auskunftserteilungen waren in einigen Bibliotheken auch nicht möglich und sie bekamen gesagt, dass die eigenen Azubis das auch nicht dürften. Eine ÖB-Praktikantin in meiner Ausbildungseinrichtung sagte uns damals, sie hat in den 8 Wochen in der wissenschaftlichen Bibliothek mehr gelernt, als in 2 Jahren in ihrer Ausbildungseinrichtung. Das ist wirklich bedauerlich und frustrierend zu hören. Wenn diese Bibliotheken so mit ihrem Nachwuchs umgehen, sind sie tatsächlich nicht zukunftsfähig. Da braucht sich dann auch keiner mehr zu wundern, warum diese jungen Menschen dann gänzlich die Motivation verlieren.
    Lieber Herr Stober, kann es sein dass diese mangelnde Initiative ein besonderes Problem in NRW ist? Ein FaMI aus NRW erzählte mir, dass er zu seiner Ausbildungszeit wahrnahm, dass i.d.R. leider nur eine geringe Identifikation mit dem Berufsbild vorhanden ist. Warum Ihre FaMIs nicht an diesen Themen interessiert sind, verwundert mich trotzdem.

    Ich kann auch Martin Kramer Recht geben in Bezug auf die klaren Hierarchien. Seine Beschreibung für die Zukunft in Teams, wo alle unabhängig von der jeweiligen Qualifikation an einem Strang ziehen entspricht meinen Wunschvorstellungen für das zukünftige Arbeiten in Bibliotheken. Die Realität sieht aber momentan leider häufig anders aus. Umso größer die Bibliothekseinrichtung, umso klarer sind die Hierarchien und geringer die Mitbestimmungsrechte und Freiräume, so meine Erfahrungen.

    Wegen der Gaming-Messe würde ich gern konkreter wissen, was es für mich als Nicht-Spielerin (oder besser gesagt nicht mehr, ich hatte als Teenager so eine Computerspielephase, aber das ist sicherlich nicht mit den heutigen Programmen vergleichbar) auf einer solchen Messe zu entdecken gibt? Ich vermute auch, dass ich in Zukunft nicht die Zeit und das Interesse hätte zur Gamerin zu werden, aber vermutlich gibt es dort trotzdem viel Inspirierendes zu erleben.

    1. Hallo und vielen Dank für Ihren Kommentar,

      was die Gamescom angeht, so muss man kein Gamer sein um dort lernen zu können:-)

      Man lernt dort u.a. wie man erfolgreiches Community-Management betreibt, wie Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht oder Bildung mit Hochtechnologie, komplexen Systemen, Wissensmanagement und Strategieentwicklung umgehen. Man sieht, dass Lernen und Kultur Spass machen können und das Entertainment etwas gutes sein kann. Man lernt viel über Motivation und Kreativität und man wirklich jede Menge Spass haben…

      Ganz liebe Grüße

      Christoph Deeg

  4. Hallo Christoph,
    vielen Dank für die tollen Anregungen. Ich bin da ganz deiner Meinung und ich glaube, dass auch die wissenschaftlichen Bibliotheken Ihre Beratungsfunktion an der Info-Theke zwingend um die technische Kompetenz erweitern sollten. Zumeist haben wir hier zwar nun die jungen, webafffinen Studierenden als Publikum, aber sicherlich gibt es bei den verschiedenen Fachrichtungen auch verschieden gut ausgeprägte Kompetenzen im Umgang mit den verschiedenartigen Geräten. Soll heißen, die IT-Studenten brauchen unsere Hilfe da wahrscheinlich nicht – könnten aber wiederum als Berater bei „noch zu lösenden Fragen“ angesprochen werden.

    Zur gerade angesprochenen Idee der Deutschland-Reise der Fahrbibliothek 2.0 habe ich noch eine Idee, die ich gerade unserer Marketing-Abteilung für die nächste EconBiz-Roadshow vorgeschlagen habe und die hierfür sicher auch passen könnte, falls diese Reise wie Deine Gaming-Roadshow auch die Bibliothekskundinnen und -kunden mit anspricht: Ihr könntet im Vorweg auf Facebook eine Abstimmung machen, so dass man per Internet-Voting auf Facebook die Fahrbibliothek 2.0 steuern kann. Die Bibliotheken müssen ihre Facebook-Freunde dazu motivieren, dass die Fahrbibliothek in ihre Heimatstadt/-gemeinde kommt.

    Liebe Grüße
    Ines

  5. Hi,
    das machen wir in der Mediothek Krefeld ( https://www.facebook.com/Mediothek.Krefeld ) ganz ähnlich. Wir bieten die Geräte zum testen an und haben auch Veranstaltungen, an denen wir gezielt beraten. Selbstverständlich können unsere Kunden auch jeder Zeit zu uns kommen, wenn sie Fragen haben. https://www.facebook.com/events/290191387750361/

    Aber das widerspricht ja nicht dem, was Chris sagt. Im Gegenteil, genau auf solchen Gebieten müssen wir unsere Angebote und vor allem die Fähigkeiten der Mitarbeiter ausbauen.

    Gruß
    Martin

    1. Hallo Martin,

      wir müssen nochmal über die Idee der Deutschland-Reise der Fahrbibliothek 2.0 reden – ich glaube das könnte etwas werden und dann könnten wir diese Ideen in die Bibliothekswelt tragen….

      Ganz liebe Grüße

      Christoph

  6. Lieber Herr Deeg,
    damit nicht der Eindruck entsteht, Bibliotheken würden sich auf dem von Ihnen benannten Feld so gar nicht tummeln ….
    Seit November 2012 bietet die Stadtbücherei Münster eine eBook-Lounge, in der zurzeit 8 unterschiedliche Modelle (6 klassische Reader, 2 Tablets) getestet werden können. Flankiert wird dieses Angebot durch einen wöchentlich stattfindenden eBook-Tag: Donnerstags findet jeweils entweder ein Vortrag („Virtuelle Lesewelten“ für Einsteiger ins digitale Lesen bzw. „Muensterload“, ein Vortrag über unsere Onleihe-Plattform) oder eine eBook-Sprechstunde statt, zu der Besucher mit ihrem eigenen Gerät und ihren technischen Fragen und Problemen kommen können. Wir hatten mit Interessenten gerechnet, aber ehrlich: nicht mit diesem Run! Zu den Vorträgen kommen regelmäßig zwischen 10 und 30 Besucher, in die Sprechstunde jeweils ca. 10 Hilfesuchende, die eBook-Lounge wird regelmäßig genutzt. Und das Interesse nimmt eher zu … Insgesamt 6 Kolleginnen und Kollegen übernehmen und betreuen Teile dieses Angebotes. Das ist tatsächlich ein Kraftakt, scheitert aber sicher nicht am Alter der KollegInnen ;-) Übrigens: Die Alterspanne der Interessenten und Interessentinnen liegt zwischen 45 und 85 J.
    Ein vergleichbares Angebot kenne ich noch aus der Stadtbibliothek Köln.
    Herzlichen Gruß nach Berlin!
    Simone Ebert

    1. Hallo nach Münster,

      ich freue mich sehr von Euch zu hören und ja, es gibt Bibliotheken wie Euch, die hier schon aktiv sind. Ich behaupte ja auch nicht, dass es das nicht gibt. Ich sage nur, dass Ihr und ein paar andere wundervolle Projekte immer noch die Ausnahmen anstatt die Regel seid. Wir brauchen mehr davon und wir müssen dafür sorgen, dass hierfür auch die Rahmenbedingungen stimmen. In diese Aktivitäten (zzgl. Leseförderung, Lesungen, Gaming-Abende, eBook-Schreib-Nächte, Social-Media etc.) sollten irgendwann 60-70% aller Ressourcen fließen. Dafür müssen wir fragen, ob die vorhandenen Strukturen, Ressourcen, das Know-How der Mitarbeiter, die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, das Verständnis der Träger und viele weitere Punkte damit kompatibel sind. Krefeld und Köln sind sicherlich sehr gute Beispiele – indes es sind zu wenige. Ganz nebenbei: es freut mich sehr zu sehen, was Ihr in Münster auf die Beine stellt. Und ich bin ein bisschen stolz darauf, dass ich Euch bei Euren ersten Schritten beraten und begleiten durfte:-)

      Ganz liebe Grüße an alle!!!!!

      Christoph Deeg

  7. Guten Tag Christoph Deeg.
    Und Dank für die freundlichen Worte!
    Ja, über Second Life (SL) „wissen“ fast alle Menschen:
    a) SL ist seit Jahren tot.
    b) SL ist ein Spiel.
    c) SL besteht lediglich aus Sex, Gewalt und Kommerz.
    Doch nun zu etwas ganz Anderem. Der Realität.
    Richtig ist, dass nach dem künstlichen boom 2007 / 2008 etliche der großen Firmen die mit unzureichenden Mitteln versuchten Fuß zu fassen, wieder gegangen sind. (Gut so.) Der „Sex – Skandal“ 2008 hat SL auch nachhaltig geschadet, obschon er, wenn überhaupt, nur einen sehr kleinen Teil der BewohnerInnen betraf. Danach wurde SL in den Medien konsequent „runter geschrieben“. Seit einiger Zeit ist es ruhiger geworden und es gibt Ausnahmen.
    Andere Projekte kenne ich natürlich eine Menge, demnächst ist auch wieder eine Kultur – Konferenz für das jährliche „Mega – Event“, auf vielen SIM.
    Die VHS ist in SL vertreten und diverse andere Gruppen.
    Im Bereich deutschsprachiger Literatur ist vor allem die inworld – Gruppe „Brennende Buchstaben“ zu nennen, die viele Live – Lesungen u.ä. veranstalten. Neuerdings hat Pegasus auch im deutschsprachigen Raum endlich etwas „Konkurrenz“ (die englischsprachige community ist da weit voraus – was ihr herzlich gegönnt ist!), den „BE!“ = „Buchladen an der Ecke“ in SL – München. „Laden“ ist dabei nicht über zu bewerten, Cythleen Earhart ist letztlich fast genauso „spinnert unkommerziell“ wie ich.
    Ich gebe einmal einige Links zu weiteren Informationsquellen von mir.
    Und, btw., SL hatte damals den Quellcode frei gegeben – es gibt mittlerweile also auch etliche „open grids“.
    http://www.omniavincitamor.de/63101.html
    http://www.omniavincitamor.de/41411/home.html
    http://buktomblog.blogspot.de/
    Bei Fragen: gerne fragen!
    MfG
    BukTom Bloch

  8. Lieber Burkhard,

    vielen lieben Dank für Deinen Kommentar. Ich kannte Dein Projekt noch nicht und finde es richtig klasse! Ich muss leider gestehen, dass ich nur sehr kurz bei Second Life aktiv war. Ich denke Dein Angebot ist auf jeden Fall eine Bibliothek – und mit Sicherheit könnte man davon einiges lernen. Second Life wird sehr oft als „Fehlschlag“ gesehen – was ich ehrlich gesagt nicht verstehen kann. Diejenigen, die auf Second Life aktiv waren oder es noch sind, gehören zu den großen Innovatoren im Kultur- und Bildungssektor. Kennst Du noch weitere vergleichbare Angebote?

    Ganz liebe Grüße

    Christoph

  9. Guten Tag,
    ist jetzt vielleicht scheinbar etwas am Thema vorbei … aber ich kann es ja erst mal nur von meiner Warte aus sehen und die liegt auf einer anderen Perspektivebene.
    Ich betreibe in der virtual Reality (VR), konkret in Second Life (SL), seit Mitte 2008 die deutschsprachige unkommerzielle Freie Bibliothek Pegasus.
    Ist das überhaupt eine Bibliothek? Es kostet niemanden etwas (außer mich). Und ich verleihe auch nicht- ich verschenke.
    Virtuelle Bücher, gleich welcher „Bauweise“ sind bei Pegasus stets „free und full perm“, d.h. frei veränderbar, kopierbar und auch in Kopie verschenkbar.
    Quantitativ darf ich mich evtl. auch (noch) nicht „Bibliothek“ nennen … Bislang konnte ich leder erst etwa 350 Bücher in die VR uploaden.
    Dabei ist strafmildernd zu berücksichtigen, dass ich das Ganze (wenn auch mit gelegentlichen HelferInnnen) als „one-man-show“ betreibe, das meine Unkosten auf Dauer nicht wirklich gering sind – und dass das herrschende copyright- Recht mich durchaus behindert.
    Ich kann demnach nämlich nur Klassiker (Autor mindestens 70 Jahre tot), wiki – Bücher, eine handvoll eigener Arbeiten und die vergleichsweise wenigen von lebenden AutorInnen frei gegebenen literarischen Produkte anbieten.
    Die Atmosphäre einer gemütlichen Bibliothek, inklusive Kamin, ist aber gegeben, man kann zu mehreren herumstreifen, stöbern und diskutieren, auch gelegentliche Live – Lesungen und Vorträge finden statt.
    Der Gebrauch der mitgenommenen Bücher ist nicht auf diese Welt beschränkt – man kann die Textmasse ohne weiteres in eine normale Textverarbeitung kopieren und zum Beispiel als txt – file auf einen eBook-reader transferieren, recherchieren, ausdrucken, etc.
    Dies ist also eine virtuelle Bibliothek, die jedoch wesentlich mehr darstellt, als etwa eine reine Download – Plattform wie „Gutenberg“.
    Meine Motivation war der Erhalt der Idee „Buch“ / „Literatur“ in der cyberwelt, ein wenig inspirierte mich „Fahrenheit 451“ hierzu, seinerzeit.
    Es wäre eigentlich reizvoll mit Pegasus einmal eine Kooperation mit einer Bibliothek zu starten, die in der Welt beheimatet ist, die man die reale nennt.
    Im Bereich der Kunst funktioniert das ja schon länger recht gut: crossworld – Events sind keineswegs mehr die bestaunte Ausnahme …
    Soweit ein paar Assoziationen von meiner Seite hierzu.
    MfG
    Burkhard Tomm-Bub, M.A.
    aka
    BukTom Bloch
    -Freie Bibliothek Pegasus in SL –
    P.S.:
    Wer noch ein wenig „in bewegten Bildern“ hierüber sehen mag – hier einige Clips:
    http://www.youtube.com/watch?v=VTAxpyebVjg
    http://www.youtube.com/watch?v=49SCk6UtmmY
    http://www.youtube.com/watch?v=pDjzMzOG7as
    http://www.youtube.com/watch?v=pyM3YBoXXhw
    http://www.youtube.com/watch?v=9KsqcIvdlHU
    http://www.youtube.com/watch?v=iI5stH0KCCU

  10. Sehr spannende Diskussion! Hier nur ein kleiner Hinweis auf eine Veranstaltung, bei der all das auch eine Rolle spielen wird:
    „Kathedralen des Wissens – Bibliotheken im Internetzeitalter“ am 14. Februar in Göttingen. Natürlich findet die wiederum in einer Bibliothek statt, als Teil der Gesprächsreihe Geisteswissenschaft im Dialog. ☞ http://gid.hypotheses.org/243

  11. Guten Abend Herr Deeg
    Ihre Frage zu den Social-Media-Themen hat mich gerade etwas zum Schmunzeln gebracht, denn es sind ziemlich genau die Themen, die wir im aktuellen Semester im Modul Electronic Business behandeln. Für ein Referat und eine anschliessende Hausarbeit wurden unter anderen die Themen Open Innovation/Crowdsourcing, Crowdfunding, Social Media, Gamification und Mobile Business/Apps gewählt. Dazu muss ich allerdings zwei Präzisierungen anbringen:
    1. Wie der Name des Moduls „Electronic Business“ schon sagt, geht es nicht nur darum anhand von Beispielen zu erklären, was diese Begriffe beinhalten, sondern auch das dahinter liegende Geschäftsmodell kritisch zu durchleuchten unter anderem unter betriebswirtschaftlichen Aspekten.
    2. Das Modul ist ein Wahlpflichtmodul aus der Vertiefungsrichtung Informationsmanagement. Dies ist eine von vier möglichen Vertiefungsrichtungen (neben Bibliotheksmanagement, Archivmanagement und Medienmanagement) und wird daher nur von etwa der halben Klasse besucht.
    Damit will ich sagen, es ist möglich, sich im Laufe eines Informationswissenschaftstudiums mit solchen Themen zu befassen, aber nicht für alle Studierenden zwingend. In der Tat interessieren sich längst nicht alle meine Mitstudierenden für Social Media und knappt die Hälfte der Klasse hat selber gar keine Social Media Accounts, was ich persönlich in der heutigen Zeit eigentlich etwas „strange“ finde…

    Andererseits ist damit auch garantiert, dass Ihnen und Ihren Kolleginnen und Kollegen die Arbeit noch lange nicht ausgehen wird ;-)
    Herzliche Grüsse
    Felicitas Isler

    1. Sehr geehrte Frau Isler,

      haben Sie vielen Dank für Ihre Mail. Mich freut Ihre Antwort sehr – an welcher Universität studieren Sie? Und ist Social-Media elementarer Bestandteil des Lehre? Können Sie mir mehr Informationen zu den Inhalten und den Ergebnissen zukommen lassen?

      Falls Sie dies nicht öffentlich machen möchten: christoph.dee@googlemail.com

      Beste Grüße

      Christoph Deeg

      1. Guten Abend Herr Deeg
        Ich studiere an der HTW Chur. Seit 2010 sind Social Media ein Thema im Modul „Informationsgesellschaft, -politik und -ethik“ im Grundstudium. http://www.htwchur.ch/uploads/media/Modulbeschreibungen_BScIW_September2012_01.pdf (Seite 7) Das oben erwähnte Modul „Electronic Business“ ist ein Wahlpflichtmodul im Vertiefungsstudium (ebd. S. 51) Ich finde allerdings, diese Modulbeschreibungen lassen kaum Rückschlüsse zu, worum es in diesen Modulen tatsächlich geht…
        Ich habe Ihnen als Beispiel meine Präsentation zum Thema „Open Innovation und Crowdsourcing – Mehr als Schlagworte für Bibliotheken?“ bei Slideshare hochgeladen http://de.slideshare.net/FelicitasIsler/ ,wobei 17 Folien eine halbstündiges Referat mit anschliessender Diskussion natürlich auch nicht wirklich wiedergeben können. Die zugehörige schriftliche Arbeit ist noch am Entstehen :-)
        Herzliche Grüsse
        Felicitas Isler

      2. Guten Morgen Herr Deeg
        Eigentlich wollte ich Ihnen gestern Abend schon antworten, aber anscheinend hat das nicht geklappt, darum hier nochmals…
        Ich studiere an der HTW Chur. Seit 2010 ist sind Social Media ein Thema im Grundstudienmodul „Informationsgesellschaft -ethik und -politik“. (http://www.htwchur.ch/informationswissenschaft/bachelor-studium.html S. 7) Das oben erwähnte Modul „Electronic Business“ ist ein Wahlpflichtmodul (ebd. S.51). Wobei ich finde, dass diese Modulbeschreibungen nicht besonders aussagekräftig sind… Exemplarisch habe ich Ihnen meine Präsentation zum Thema „Open Innovation und Crowdsourcing –Mehr als Schlagworte für Bibliotheken?“ bei Slideshare hochgeladen http://de.slideshare.net/FelicitasIsler/felicitas-isler-open-innovation . Aber natürlich sagen auch diese 17 Folien nicht wirklich viel aus über ein halbstündiges Referat mit anschliessender Diskussion. Die zugehörige schriftliche Arbeit ist noch am Entstehen :-)
        Herzliche Grüsse
        Felicitas Isler

  12. Hallo zusammen,

    alle hier vorgetragenen Argumente sind nachvollziehbar. Ich sehe es so wie Chris, die klassische Medienausleihe „inHouse“ ist auf dem absteigenden Ast. Ich muss zugeben, ich habe die Akzeptanz und steigende Beliebtheit der Onleihe unterschätzt. Mir war von vornherein klar, dass es sich gut entwickeln würde, aber wenn ich mir die Entwicklung jetzt in der Mediothek ansehe, wird klar: Der Kunde möchte digital lesen. Was heißt das für uns. Einen Aspekt, den ich auch immer wieder meinen Kollegen versuche klar zu machen versuche, ist doch die Tatsache, dass wir es schaffen müssen, für unsere Kunden als Haus attraktiv zu bleiben. Wie erklären wir denn einem Kämmerer in 5 Jahren, dass wir zwar nur noch die Hälfte an Ausleihen haben, aber die gleiche Anzahl an Mitarbeitern brauchen? Richtig! Gar nicht! (Das die nackten Ausleihzahlen weder früher, noch heute, noch in Zukunft ein Gradmesser für erfolgreiche Bibliothekararbeit ist, lasse ich mal aussen vor). Was also tun? Wir müssen „Communitybuilding“ betreiben, müssen attarktiv sein über die Ausleihe hinaus. Hacker- und Makerspaces, Aufenthaltsualität und „innovative“ Angebote. LanParties, Disco, was weiß ich….das Problem ist, das musst Du erstmal vermitteln. Und da hat Chris Recht….da sind die FAMIS meist weiter als manch anderer in der Bibliothek. Ich weiß nicht, ob man im Studium das „Lebenslange lernen“ nicht mehr lernt, aber ich stelle oft ein unbewegliches und an Traditonen festhaltendes Verhalten fest. Das ist schade und…auf mittelfristige Sicht Existenzbedrohend für das Bibliothekswesen….und deshalb braucht es Leute, wie etwa die Zukunftsentwickler, die immer wieder predigen, wie wichtig die Veränderungen sind. Und wisst ihr, was ich in vielen Diskussionen immer wieder vermisse? Spaß! Wenn man sich Publikationen zur Zukunft von Bibliotheken durchliest oder auf Bibliothekartagen umherstreift, wird gerne sehr hochtrabend diskutiert….aber der Spaß an der Arbeit auf der einen Seite und der Spaß an der Institution auf der anderen Seite findet nicht statt.
    @Stephan: Habt ihr mal gefragt, warum Eure Famis nicht beim FAMI-Tag dabei waren? Woran liegt sowas? Wir haben drei Azubis und alle sind da gewesen. Und sicher nicht, weil Martin da einen Vortrag gehalten hat.
    Ich halte ja ab und an Vorträge und habe so Einblicke in andere Bibliotheken als meine eigene…oftmals gibt es klare Hierachien, aus denen die FAMIS gar nicht ausbrechen könnnen. Das Motto: „Wie können die bessere Ideen haben als wir Bibliothekare? Wir haben es schließlich studiert“ habe ich schon desöfteren gehört. Und so läufts halt nicht. Meiner Meinung nach braucht es folgende Zutaten für die Zukunft:

    – Das Team zieht an einem Strang…idealerweise in die gleiche Richtung ;)
    – Communitybuilding wird Teil des Kerngeschäftes einer Bibliothek (Dazu zählen Veranstaltungen, SocialMedia und räumliche Änderungen)
    – Spaß an der Arbeit haben UND das auch vermitteln. Eigentlich sollte das Kern des Ganzen sein, es schlägt nämlich auf die anderen Punkte durch.

    Lasst mich zum Schluss noch einen Satz zu den bezahlten Fortbildungen verlieren. Ich interessiere mich für die Zukunft von Bibliotheken und es ist mir ein Anliegen. Ich betreue unsere Social Media Aktivitäten nicht „Ninetillfive“ und ich habe auch überhaupt kein Problem damit, mal ein paar Euro in die Hand zu nehmen für eine Sache die mich interessiert. Ich möchte mich nicht ausnutzen lassen, keine Frage, aber wenn bei jedem Vorschlag immer erst die Frage nach dem Geld kommt, vergeht mir der Spaß. Ich freue mich, wenn ich eine Fortbildung bezahlt bekomme, aber ich lasse sie nicht sausen, wenn ich die Stadt mich nicht finanziert….

    Gruß
    Martin

  13. Lieber Herr Deeg,

    wahrscheinlich wäre es besser, wenn ich mir diesen erneuten Kommentar verkneifen würde, aber so kann ich Ihre Aussagen einfach nicht stehenlassen. :-)

    zu 1. Die Bezahlung / Finanzierung war ein Beispiel, weil ich dieses Argument in den letzten 20 Jahren von Berufskollegen (egal mit welcher Ausbildung oder welchem Abschluss) sehr häufig gehört habe. Aber Ihre Aussage trifft immer sowie überall zu und hat deshalb nichts unmittelbar mit der Misere, in der wir uns befinden, zu tun. In jedem Beruf und bei jedem Thema gibt es Menschen, die Sie oben als „Freaks“ bezeichnen. Jedoch sind diese immer in der deutlichen Minderheit. Und beim Thema „Gamescom“, „Social Gaming“, „Lernen durch Online-Gaming“ sind diese im deutschen Bibliothekswesen verschwindend gering. Das hat auch nichts mit dem Alter zu tun.
    Leider kann ich auch nicht erkennen, dass uns dort die frisch ausgebildeten FAMIS weiterhelfen können, obwohl es da natürlich glorreiche Ausnahmen gibt. 2011 fand der NRW-FAMI-Tag in unserer Bibliothek statt, verantwortlich koordiniert von einer Kollegin (übrigens einer Bibliothekarin). Alle FAMIS aus unserer Bibliothek hätten daran kostenlos teilnehmen können, nur zwei haben es genutzt (jeweils 1 Veranstaltung). Keine wollte zu eine der Veranstaltungen aus dem Themenbereich „eMedien“, „Social Media“ oder „Gaming“, obwohl es die natürlich auch gab (u.a. war Martin Kramer da). Sie schreiben oben „Es geht also m.E. vor allem darum ob man will oder nicht.“ Das ist absolut richtig, aber offensichtlich wollen die meisten nicht!

    zu 2. Noch nie in der Geschichte waren Bibliotheken reine „Verleihstationen“. Schon immer spielten andere Faktoren eine deutlich größere Rolle. Doch gerade die Unterhaltsträger versuchen, uns darauf zu reduzieren. Finanzielle Mittel gibt es – wenn überhaupt – bei steigenden Ausleihzahlen! Da zählt die reine Quantität, nicht die Qualität. Ein „Geschäftsmodell“ sollten Bibliotheken gar nicht haben, weil sie eben keine Geschäfte sind. Konkurrenz hatten wir schon immer. Wir sind aber keine Buchhandlungen und wir sind auch keine CD-Läden oder Videotheken (gegen die wir uns ganz gut behaupten konnten). Ich bin jetzt über 20 Jahre in meinem Beruf und schon immer ging es mir hauptsächlich um Vermittlung von Lese- und Informationskompetenz. Bei Führungen oder Schulungen will ich nicht dafür sorgen, dass die Teilnehmer anschließend möglichst viel von uns ausleihen, sondern die Vielfalt an Medien (darunter können – müssen aber nicht – auch welche von uns sein) ein wenig besser nutzen können.
    Wir unterstützen eben nicht nur bestimmte Verlage oder Anbieter, wir versuchen eine nach bestimmten, genau festgelegten Kriterien eine ausgewählte Vielfalt anzubieten. Deshalb ist auch kundenorientierte Lektoratsarbeit nach wie vor wichtig. Das gilt für gedruckte, elektronische oder Onlinemedien gleichermaßen. Damit unterschieden wir uns grundsätzlich von den verlockenden eMedien-Angeboten von amazon, die ein in sich geschlossenes System anbieten und ein eigenes Dateiformat geschaffen haben, um auf gar keinen Fall kompatibel mit Geräten von anderen Anbietern zu sein. Bibliotheken sollten eben nicht dafür sorgen, dass ein kommerzieller Anbieter eine Monopolstellung besitzt!
    Ja, wir arbeiten derzeit mit der DiViBib zusammen, die ganz viele Schwächen hat und unglaublich große Fehler gemacht hat und immer noch macht, weil es bislang der einzige Anbieter war, der ein erstzunehmendes und bezahlbares (!!!) Angebot für Bibliotheken gemacht hat.

    Natürlich müssen Bibliotheken sich ändern. Natürlich sind wir bislang viel zu träge. Natürlich warten wir viel zu lange ab. Umgang mit elektronischen Medien und den Geräten sollte für alle Menschen, die in Bibliotheken arbeiten, selbstverständlich sein und auch in den Ausbildungsplänen und Stdiengängen eine viel größere Rolle spielen. Aber es kann doch nicht die Lösung sein, dass private Großanbieter (die jetzt schon große Teile des Netzes beherrschen) mit Medien und gleichzeitig den dazugehörenden Geräten (das ist die Veränderung zu früher) immer reicher und mächtiger werden und wir in den Bibliotheken dann für die die Beratungstätigkeit übernehmen. Warum soll ich dann in einer Bibliothek arbeiten? Bei Google, Apple oder amazon würde ich deutlich mehr verdienen.

    Weiterhin viel Spaß + Energie bei Ihrer erfolgreichen Arbeit! Ihren Erfolg habe ich doch nie angezweifelt. :-)

    Beste Grüße aus NRW

    Stephan Stober

    1. Lieber Herr Stober,

      es freut mich sehr, dass wir uns immer wieder austauschen können. Ich erlaube mir, auch auf diesen Kommentar von Ihnen zu antworten. Ich sehe es genauso wie Sie: viele vielleicht sogar Mehrheit wollen diese neue Bibliothekswelt nicht. Und das ist ein großes Problem. Es geht um Tools oder Themen wie Gaming, eBooks und Co. sondern es geht um Neugier, Offenheit und die Lust auf etwas neues. Wie wollen Bibliotheken die Menschen auf dem Weg des lebenslangen Lernen begleiten, wenn sie selbst nicht lebenslang lernen? Ich werde in den nächsten Wochen zu diesen Fragestellungen noch mehr Blogbeiträge veröffentlichen:-)

      Was die andere Frage angeht: Ja, Sie haben ein Geschäftsmodell. Jede Institution hat ein Geschäftsmodell und nicht nur eine Aufgabe. Das Geschäftsmodell beschreibt was Sie tun und wie der gesellschaftliche „return of investment“ aussehen soll. Ein Geschäftsmodell zu haben bedeutet nicht, kommerziell zu sein. Und natürlich gibt es ganz viele Angebote, die über das Verleihen von Medien hinausgehen – aber wie werden Sie definiert und bezahlt? In den meisten Bibliotheken bedeutet Leseförderung die Arbeit mit Büchern – warum nicht auch Games dafür nutzen? Und vor allem: noch immer werden viele Bibliotheken über Ihren Bestand finanziert. Und die dazugehörigen Stellen sind am Bestand orientiert. Und geschlossene Systeme bieten Bibliotheken doch auch an. Was ist mit den Datenbanken, eBook-Plattformen etc.? Aber Sie haben recht: Amazon und Co. bauen rein kommerzielle Systeme und diese Systeme sind technisch geschlossen. Bleibt die Frage: Ist das für den Kunden ein Problem?

      Ich freue mich auf die weitere Diskussion mit Ihnen:-)

      Beste Grüße

      Christoph Deeg

      1. Vielen Dank für Ihre direkte Antworten! Ich bin auch sehr gespannt, was sich in den nächsten Monaten in der Bibliothekswelt so entwickelt. Ich zumindest habe ausgesprochen viel „Lust auf Neues“, warte gespannt auf weitere Blogbeiträge und freue mich auch auf weitere angeregte Diskussionen! :-)
        Aber noch eine kleine Bemerkung: ja, für die meisten Kunden ist das ein Problem! Denen ist nämlich egal, wie das Format heißt, die möchten das eMedium auf ihr gekauftes Gerät kriegen, egal wie! Und wenn das mit dem Kindle nicht geht, dann ist (mal ausnahmsweise) nicht der unfähige Bibliotheksmitarbeiter doof, sondern amazon! ;-)
        Herzliche Grüße aus Hamm
        Stephan Stober

  14. Guten Abend Herr Deeg
    Als Bibliothekarin kann Ihrer Einschätzung, dass Medienverleih kein längerfristig zukunftsfähiges Geschäftsmodell ist, nur beipflichten. Ihre vorgeschlagene Alternative, statt Medien zu verleihen, die Benutzenden im Umgang mit Ihren Gadgets und den zugehörigen Tools zu unterstützen, scheint mir plausibel (Stichwort: Vermittlung von Technik- und Informationskompetenz).
    Allerdings braucht es dazu auch fundiertes Know-How, das man nicht auf einer kurzen Weiterbildungsveranstaltung – egal zu welchem Thema – erwerben kann. Genau hier sehe ich den Pferdefuss bei Ihrem Vorschlag. Das heutige Bibliothekspersonal ist versiert im Umgang mit Bibliothekskatalogen, physischen Medien, Klassifikationen etc., aber bei Weitem nicht technikkompetent genug, um die Kundschaft in solchen Fragen zu beraten. Dies wird sich sicher ändern, wenn junges Personal nachrückt, doch im Moment sind wir noch nicht so weit…von zukunftsfähigen Konzepten sind wir noch meilenweit entfernt.
    Aber die Frage ist zweifellos spannend und ich werde sie sicher weiterverfolgen. „Tempora mutantur et nos mutamur in illis“ (Die Zeiten ändern sich und wir ändern uns in ihnen)
    Herzliche Grüsse aus der Schweiz
    Felicitas Isler

    1. Sehr geehrte Frau Isler,

      haben Sie vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich bin ganz Ihrer Meinung und ich glaube, dass wir um Bibliotheken zukunftsfähig zu halten, die Bibliothek letztlich neu erfinden müssen. Ich denke auch, dass diese Erkenntnis im Bibliothekswesen in der Breite noch nicht angekommen ist. Etwas skeptisch bin ich bei der Ansicht, dass die junge Generation da weiterhelfen kann. Die Ausbildung von FAMIS und Bibliothekaren ist nur teilweise auf die neue Situation ausgerichtet. Die Möglichkeiten, neue Mitarbeiter einzustellen ist sehr begrenzt und die Strukturen sowie die Bezahlung macht es schwer, wirklich gute Mitarbeiter zu bekommen bzw. zu halten.

      Es liegt ein weiter Weg vor uns aber ich glaube auf der anderen Seite, dass es möglich ist ihn zu gehen.

      Beste Grüße

      Christoph Deeg

      1. Guten Abend Herr Deeg
        Vielen Dank für Ihre Antwort!
        Sie liegen sicher richtig mit Ihrer Einschätzung, dass es für Bibliotheken schwierig sein dürfte Personal zu bekommen, das den neuen Herausforderungen gewachsen ist. Dies liegt aber meines Erachtens nicht in erster Linie am Gehalt, sondern daran, dass Bibliotheken meist zum öffentlichen Sektor gehören, wo keine „Hire and fire“-Menatalität herrscht. Das heisst, Bibliotheken müssen die „Kurve mit dem vorhandenen Personal kriegen“, ob sie wollen oder nicht. Dazu sind Ihre Angebote ja wohl auch da :-)
        Beim Thema Ausbildung bin ich allerdings nicht ganz Ihrer Meinung. Ich studiere zur Zeit gerade berufsbegleitdend Informationswissenschaft (bin im Moment daran eine Arbeit über Open Innovation im Bibliotheksbereich zu verfassen, daher mein Interesse an diesem Thema…) und bei uns besteht rund ein Drittel der Studieninhalte aus IT- oder IT-nahen Fächern. Natürlich geht es dabei nicht darum, einzelne Tools oder Gadgets vertieft kennen zu lernen, sondern die zugrundeliegenden Strukturen. Dies finde ich auch durchaus sinnvoll, denn es kommen ja dauernd neue Tools und Gadgets auf den Markt, doch wenn man die Grundstruktur einmal verstanden hat, kann man sich das Detailwissen anschliessend selber aneignen. Darum bin ich eigentlich durchaus zuversichtlich, was die junge Generation betrifft, auch wenn ich natürlich weiss, dass die meisten Informationswissenschafter von den Hochschulbibliotheken aufgesogen werden und eher selten in öffentlichen Bibliotheken landen, welche Sie hier wohl im Fokus haben.
        Herzliche Grüsse
        Felicitas Isler

        1. Liebe Frau Isler,

          ich denke auch, dass es nicht alleine am Gehalt liegt. Es liegt ebenso an den Strukturen und dem Umfeld. Ich möchte auch Bibliotheken nicht schlechter machen als sie sind. Ich habe schon sehr viele Bibliotheksteams in die digitale Welt begleitet und konnte immer wieder feststellen, welch enormes Potential vorhanden ist.

          Was die Ausbildung angeht so freut es mich sehr, dass Sie einen so hohen Anteil an IT-Themen im Lehrplan haben. Darf ich mir erlauben Sie etwas zu fragen? Welche der folgenden Themen haben Sie in Ihrem Studium schon behandelt: Social-Media im allgemeinen, Aufbau einer Social-Media-Strategie, Social-Media-Monitoring, Gamification, Game-Based-Learning, Social-Media in der internen Kommunikation, SEO, Mobile Internet, Apps., Crowdsourcing, Crowdfunding, Social-Media-Command-Center, Communitybuilding, Transmedia-Storytelling etc..

          Verstehen Sie diese Fragen bitte nicht falsch. Ich möchte auf keinen Fall behaupten, dass Sie ein schlechtes Studium erleben. Und mir ist natürlich auch bewusst, dass es für Bibliotheken noch andere Themen gibt. Aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass es bei diesen und vielen weiteren Themen erhebliche Defizite gibt. Wenn dies in Ihrem Studium anders ist, würde ich mich sehr freuen.

          Beste Grüße

          Christoph Deeg

  15. “ If you have a library employee (or employees of a company) once visited the Gamescom, you have learned more than five years in conference such as the Librarian.“

    I agree. I love attending conferences/programs/lectures that have nothing to do with libraries. I enjoy being surrounded by confusion because from that I learn!

    Hope you are well Christoph!

    1. Dear Justin,

      thank you so much for your comment. I miss you! And sorry for not communicating for so long.

      I would like to know wheter the problems that we have in germany are comparable to the US? What about librarians in the US? Are they more open to these new technologies and cultures? Are the visiting the E3 or other conventions?

      All the best

      Christoph

      1. I miss you too Christoph! I hope all is well in Berlin!

        I think you will always find a core group of librarians that are open to new technologies, but there are always a majority of folks that either 1. Don’t want to try new things or 2. Need more education before trying new things. I think that’s a key thing to remember.

        I don’t see a lot of librarians visiting conferences outside of library conferences (I know Jason Griffey always visits CES every year: https://twitter.com/griffey) and I wish more would. I think it would be really neat to organize a conference aimed at librarians but involving everything BUT libraries!

        I think you have your next job there Christoph!

  16. Hallo Herr Deeg,
    wie gewohnt stecken in Ihrem Blogbeitrag wieder eine Fülle von wertvollen Anregungen, tollen Ideen und nachdenkenswerten Überlegungen. Trotzdem möchte ich Ihnen in einigen Punkten widersprechen. Die Aussagen im 2. Absatz haben Sie in verschiedenen Zusammenhängen und auf unterschiedlichen Seminaren, Veranstaltungen etc. so oder so ähnlich schon geäußert. Jedoch leider gehen diese an der Realität vorbei. Das Problem ist nicht, dass zu viele Bibiotheksmitarbeiter auf die Bibliothekskongresse und viel zu wenige auf die Gamescom gehen. Sondern dass die allermeisten Mitarbeiter NOCH NIE auf einer dieser Veranstaltungen waren!!! Dafür gibt es mehrere Gründe, einer ist z. B., dass sie die Reisekosten nicht erstattet bekämen. Die meisten Fortbildungen kann ich nur besuchen, weil ich so „doof“ bin und alles aus eigener Tasche bezahle. Die Forderung sollte vielmehr lauten, dass alle Mitarbeiter regelmäßig Fortbildungen und Messen besuchen sollen und diese auch bezahlt bekommen.

    Aber nun zum eigentlichen Thema. Ja, ich möchte Kunden helfen, auch wenn es dabei nicht vorrangig um den Bestand der Bibliothek geht, in der ich arbeite. Aber ich sehe nicht mein Hauptziel darin, große „Global Player“ auch noch dabei zu unterstützen, wie sie es zunehmend perfektionieren, ihren Kunden das Geld aus den Taschen zu ziehen und ihm immer neue Geräte und Angebote zu verkaufen, die der Kunde so nicht braucht, es aber gleichzeitig versäumen, mehr Geld, Personal, Ressourcen etc. in die Beratung oder die Kundenbetreuung zu investieren.
    Warum sollte ich als Angestellter einer öffentlichen Einrichtung, die von Steuergeldern bezahlt wird, auffangen, was private Großfirmen versäumen?
    Glauben Sie Kommunen sind eher bereit, Geld in Bibliotheken zu investieren, wenn die Bestände dieser Bibliothek immer weniger genutzt werden?
    Beste Grüße

    1. Lieber Herr Stober,

      haben Sie vielen Dank für Ihren Kommentar. Gerne möchte ich darauf antworten. Ich bin zugegeben in beiden Punkten anderer Meinung als Sie:

      zu 1. Sie haben natürlich Recht, dass es ein große Problem ist, dass viele Mitarbeiter in Bibliotheken noch nie auf einer der möglichen Veranstaltungen waren. Und ebenso stimmt es auch, dass sehr oft weder die zeitlichen noch die finanziellen Ressourcen dafür zur Verfügung gestellt werden. Andererseits hinkt dieses Argument. Wenn ich als Mitarbeiter einer Bibliothek (oder einer anderen Institution bzw. einem Unternehmen) an einem Thema interessiert bin, dann bin ich auch gerne bereit, etwas dafür zu tun. Man mag vielleicht nicht zum Bibliothekartag oder zur Gamescom reisen können, aber es gibt überall die Möglichkeit, sich mit anderen zu treffen und sich auszutauschen. Jeder Mitarbeiter, der z.B. bis zu 150 Kilometer von Köln entfernt wohnt, wird bei Interesse andem Thema gerne den Weg zur Gamescom auf sich nehmen. Im Bibliothekswesen haben wir eine kleine aber wachsende Gruppe an Mitarbeitern (interessanterweise zumeist FAMIS), die wirklich Interesse an Gaming, Social-Media, mobile-Internet, eBooks etc haben und diese „Freaks“ sind die ganze Zeit unterwegs. Es geht also m.E. vor allem darum ob man will oder nicht.

      zu 2. Wir wissen nicht was Träger z.B. Kommunen sagen, wenn Bibliotheken auch die Nutzer unterstützen, die ein kommerzielles Angebot nutzen, denn wir haben sie noch nie gefragt. Viele Kommunen glauben noch immer, Bibliotheken wären vor allem Verleihstationen für unterschiedliche Medien. Aber durch die digitale Revolution gibt es einen Wandel in der Mediennutzung und den Optionen für Bibiotheken. Bibliotheken müssen sich überlegen, welche Aufgabe Sie in der Zukunft spielen wollen. Der Verleih von Medien wird kein nachhaltiges Geschäftsmodell sein. Die Aufgabe für Bibliotheken sehe ich darin, Menschen bei dem zu unterstützen, was sie gerade machen wollen. Wenn Sie bestimmte Bücher im Sortiment haben, unterstützen Sie damit ja auch die Verlage. Und bei den eBook-Angeboten der Bibliotheken unterstützen Sie Ciando oder DiViBib. Aber natürlich haben Sie in einem Punkt absolut recht und deshalb bin ich Ihnen für Ihren Kommentar auch sehr dankbar: Wir müssen das Verhältnis von kommerziellen und öffentlichen bzw. nichtkommerziellen Angeboten neu überdenken. Denn eines können wir nicht ändern: Die Zeiten, in denen es eine Trennung zwischen kommerziellen und öffentlichen Angeboten gab (Unternehmen verkaufen Medien – Bibliotheken verleihen Medien) ist vorbei. Und was machen wir, wenn ein Online-Angebot von z.B. Amazon (eBooks, Hörbücher, Filme, Musik) für eine Kommune preiswerter ist als das Angebot einer Bibliothek?

      Deshalb denke ich, wir sollten die Bibliothek als Ganzes neu denken. Wir sollten wirklich zukunftsfähige Konzepte entwickeln und diese aktiv an die Träger herantragen. Ich habe damit bis jetzt sehr großen Erfolg gehabt:-)

      Beste Grüße aus Berlin

      Christoph Deeg

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