Social-Media as a service – Fragen beantworten – Probleme lösen – vernetzen: InboxQ

Liebe Leser,

heute soll es um ein spannendes Tool aus dem Twitter-Universum gehen. In den letzten Wochen benutze ich immer öfter die Plattform inboxq.com Die Idee der Plattform ist verhältnismäßig einfach. Auf Twitter werden immer wieder Fragen gestellt. Twitter-Nutzer fragen ihre Community, und die Community antwortet. Dies ist nichts ungewöhnliches. InboxQ geht nun einen Schritt weiter. Es analysiert Nachrichten auf Twitter ob der jeweilige Tweet eine Frage ist und wenn ja, worum es in der Frage geht. Ich kann nun gezielt nach bestimmten Fragen suchen und diese dann beantworten. Und das funktioniert ganz einfach:

Zuerst gebe ich auf der Seite von InboxQ mindestens drei Stichwörter ein:

Und noch einen Klick weiter und man bekommt eine Übersicht über die aktuellen Fragen:

Nun kann man sich einen Tweet bzw. eine Frage aussuchen und diese beantworten:

Dabei ist es egal, ob man ein Problem löst oder Teil einer Diskussion wird. Im nächsten Schritt kann man dem jeweiligen Twitter-User auch direkt folgen. In meinem Fall war es eine Game-Store in Großbritanien:

Was mich besonders freute, war die Tatsache, dass der Gaming-Store sofort antwortete:

Nun kann es aber auch sein, dass man auf eine Frage keine Antwort weiß. In diesem Fall kann ich aber die Frage an meine Follower weiterleiten:

Was kann man nun mit diesem Tool anfangen?

Es gibt eine Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten für InboxQ.com. Die einfachste ist sicherlich Fragen zu beantworten. Dies kann zum Einen bedeuten, dass man Probleme löst z.B. „was benötige ich für ein richtig gutes Barbecue?“. Zum Anderen kann man wie im ersten Beispiel Teil einer Diskussion werden. Wenn man es richtig anstellt, kann man so neue Follower generieren, die über einen Inhalt bzw. einen Service gewonnen wurden. Ich folge gerne Menschen, die mein Problem lösen können oder aber mit denen ich meine Ideen und Inhalte teilen kann.

Wenn also ein Unternehmen ein bestimmtes Produkt verkauft – z.B. einen tragbaren Grill – kann es auf diesem Weg auf sich aufmerksam machen. Gleiches gilt für Kultur- und Bildungsinstitutionen. Gerade Bibliotheken oder Museen können sich hier als kompetente Ansprechpartner zu ihren Themen positionieren. So entsteht eine Community, die nicht auf Werbung sondern auf realen Konversationen beruht. Der Aufwand ist verhältnismäßig gering. Hat man erstmal eine kompetente Community aufgebaut, kann man an diese Fragen weitergeben. Man muss dann also nicht mehr alle Fragen selber beantworten. Trotzdem ist man der „Gatekeeper“ zur eigenen Community. Diese Community funktioniert auch in die andere Richtung, d.h. der eigene Name bzw. das eigene Produkt werden kontinuierlich weiter getragen.

Leider ist es so, dass die Plattform nur bei englischen Tweets funktioniert. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass es sich hierbei nicht um eine Volltextsuche handelt. Vielmehr werden die einzelnen Tweets linguistisch analysiert. Man muss also für jede Sprache eine eigene Plattform bauen. Trotzdem ist InboxQ.com auch für deutsche Unternehmen und Institutionen interessant. Dafür sollten wir verstehen, dass wir es immer mehr mit globalen Communitys zu tun haben. Auch wenn ich ein regionales Produkt anbiete, kann bzw. sollte ich eine globale Community aufbauen.

Es gibt aber noch mehr Möglichkeiten: Man könnte z.B. ein Projekt mit Jugendlichen, Auszubildenden oder neuen Mitarbeitern durchführen. Die Teilnehmer bekommen die Aufgabe mittels InboxQ.com Fragen von Twitter-Nutzern zu beantworten, mit Twitter-Nutzern zu diskutieren und die Community des Unternehmens oder der Institution auf Twitter zu erweitern. Auf diesem Weg könnte man eine Vielzahl an wichtigen Kompetenzen vermitteln. Zum Einen müssen die Teilnehmer die Fragen inhaltlich beantworten. Das bedeutet sie müssen recherchieren. Auszubildende und neue Mitarbeiter können so spielerisch mehr über die Produkte und Services des Unternehmens sowie die damit verbundenen Fragestellungen erfahren. Und auch in der Schule oder in einer Bibliothek können auf diesem Weg neue Inhalte erschlossen werden. Zum Anderen lernen die Teilnehmer etwas für Social-Media im allgemeinen und Twitter im besonderen. Sie werden Teil der Social-Media-Aktivitäten. Die Fähigkeit die Denk- und Arbeitsweisen von Social-Media zu verstehen und in den täglichen Arbeitsablauf zu integrieren, wird in der Zukunft in nahezu allen Berufen eine sehr große Bedeutung haben. Schließlich wird auch die Fähigkeit englisch zu sprechen, zu lesen und zu schreiben geschult. Und auch diese Fähigkeit wird in der Zukunft an Bedeutung gewinnen.

Fazit:

InboxQ.com ist ein sehr spannendes Tool, wenn es darum geht Twitter aktiv zu nutzen. In den meisten Fällen wird Twitter – genauso wie Facebook oder Google+ – immer noch als Plakatwand genutzt. Man sendet Mitteilungen wie kleine Pressetexte. Dabei geht es bei Twitter nicht um das versenden von Nachrichten sondern um einen Dialog. Und dieser kann verschiedene Formen annehmen. Ich habe InboxQ.com nun ein paar Wochen genutzt und ich muss sagen. es funktioniert. Dabei geht es mir nicht nur darum, die Anzahl meiner Follower zu erhöhen bzw. deren Wertigkeit bezogen auf die Themen mit denen ich arbeite. Vielmehr lerne ich auf diesem Weg eine Vielzahl an spannenden Menschen kennen, die ich sonst vielleicht niemals kennengelernt hätte. Aber wie sehen Eure Erfahrungen mit der Plattform aus? Versucht Ihr im Social-Web aktiv Fragen zu beantworten, an Diskussionen teilzunehmen oder neue interdisziplinäre Communitys aufzubauen?

Beste Grüße

Christoph Deeg

4 thoughts on “Social-Media as a service – Fragen beantworten – Probleme lösen – vernetzen: InboxQ

  1. Wenn ich Bibliotheksbegriffe wie books, journals, library o.ä. eingebe, bekomme ich nie Treffer mit allen Suchbegriffen. Bestenfalls finde ich noch Einträge zu „books“. Liegt das an der linguistischen Suche oder an der Tatsache, dass die Themen für die Twitterer nicht relevant sind?

    1. Hallo JaJohann,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich habe eben mal eine Suche über „Books“, „Library“ und „Journals“ laufen lassen. Es sieht so aus, als komme jeweils nur ein Wort in den Fragen vor. Ich habe aber zu allen drei Worten Fragen bekommen. Woran es genea liegt weiß ich nicht. Ich werde mal eine Mail an InboxQ schicken und fragen, ob man z.B. mittels Boolscher Operatoren die Suche verbessern kann. Für mich ist in diesem Stadium vor allem wichtig, den Grundgedanken umzusetzen. D.h. Bibliotheken oder andere Institutionen bzw. Unternehmen antworten auf Fragen, die der Twittergemeinde und nicht an sie direkt gestellt wurden – auch wenn der Fragende sogar aus einem anderen Land kommt. Vielleicht könnten aber auch IT-Zentren großer Bibliotheken zusammenarbeiten und etwas eigenes/vergleichbares entwickeln?

      Beste Grüße

      Christoph Deeg

    1. Lieber Christian,

      Quora ist auch ein spannendes Tool aber es ist eine andere Plattform. Was mich an InboxQ interessiert, ist die Tatsache, dass es auf Twitter zugreift und ich Fragen beantworten kann, die Twitter-Nutzer stellen. Damit bin ich an der Lebensrealität von Millionen von Menschen. Gerade wenn ich nur begrenzte zeitliche Ressourcen habe und ich schon bei Twitter bin, eignet sich das Tool hervorragend. Commun.it nutze im Moment auch intensiv und mit großem Erfolg – habe deshalb auch auf einen Pro-Account geupdatet. Und nun kennst Du auch schon den Inhalt eines meiner nächsten Blogbeiträge:-)

      Ganz liebe Grüße

      Christoph

Schreibe einen Kommentar zu Christoph Deeg Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich stimme der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten nach der EU-DSGVO zu und akzeptiere die Datenschutzbedingungen.