Liebe Leser,
ich liebe Musik. Sie ist ein elementarer Bestandteil meines Lebens. Ich bin seit frühester Kindheit von Musik umgeben und Musik hat immer wieder mein Leben verändert. Für die Musik habe ich z.B. als Teenager in einem Jahr die gesamten Sommerferien in einem Schwimbadkiosk Pommes Frites gebacken, um mir mein erstes Schlagzeug zu kaufen. Für die Musik habe ich im sechsten Semester mein Politikstudium abgebrochen, um an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig Jazz-Schlagzeug zu studieren. Ich könnte noch viele weitere Beispiele aufzählen die beschreiben, wo und wie Musik Einfluss auf mein Leben hatte. Dabei ist es mir egal, ob es sich im Klassik, Jazz, Soul, Rock, Electro oder Metall handelt. Musik verbindet Menschen, Herzen und Kulturen.
Musik ist für mich eine universelle Sprache. Musik ist wie ein besonderer Zauber. Musik ist vielleicht die höchste aller Kunstformen – und sie ist zugleich die älteste und menschlichste.
Wir haben heute verschiedene Herangehensweisen für die Darbietung von Musik. Alle diese Formen haben sicherlich ihre Historie und ihre Berechtigung, und doch stelle ich mir manchmal die Frage, ob wir nicht versuchen sollten, nicht nur die Musik sondern auch ihre Darbietung weiter zu entwickeln – und ob dies nicht vor allem durch die Rezipienten geschehen sollte. Unsere Konzerthäuser sind Tempel geworden mit eigenen Mythen und Ritualen. Das Konzert ist zu einer eigenen Kulturform geworden. Ich möchte niemanden diese Form der Darbietung wegnehmen – auch ich genieße das klassische Klassik- oder Jazz-Konzert in einem Kammerssal oder Konzerthaus. Und doch bin ich der Meinung, dass es mehr sein darf und vielleicht auch muss. Musik ist immer auch ein Experiment – so sollte es auch ein Konzert sein.
In den letzten Jahren habe ich immer wieder über die Frage nachgedacht, wie ein Konzert in der Zukunft aussehen könnte bzw. was „Konzert“ überhaupt bedeutet. Wo fängt es an? Ist es nur die musikalische Darbietung? Ist es auch die Zeit davor und danach? Diese Gedanken habe ich in der Regel nicht weiter verfolgt – bis ich vor ein paar Tagen wieder mal den Blog der Duisburger Philharmoniker besucht habe. Dort wurde zu einer sog. Blogparade aufgerufen. Jeder Interessierte kann auf seinem Blog eine Vision des Konzerts der Zukunft entwickeln. Auf dem Blog der Duisburger Philharmoniker werden alle Artikel „gesammelt“ und weiter verbreitet. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und meine Vision zur Diskussion stellen.
Vorab drei grundlegende Gedanken:
1. Das Konzert der Zukunft ist vor allem eine Plattform. Jede Idee kann und darf umgesetzt werden. Das bedeutet auch, dass diejenigen, die keine Änderungen in der Welt der Konzerte haben möchten, weiterhin „ihr“ Konzert haben sollen. Es geht um ein Nebeneinander auf Augenhöhe. Keine Darbietungsform ist besser – so wie es auch keine Trennung zwischen der sog. Hoch- und der sog. Trivialkultur geben sollte. Das Konzert wird zu einer offenen Kunstform.
2. Das Konzert der Zukunft beginnt schon vor der Aufführung und endet nicht mit dieser. Die Zeit vor dem eigentlichen Event, die Vorfreude, das Organisieren des Abends, die Gespräche nach dem Konzert, all das gehört für mich schon heute zum Erlebnis „Konzert“.
3. Das Konzert der Zukunft ist keine Lehrveranstaltung. Niemand muss vorher einen Kurs belegen, bei dem gelernt werden soll, wie man z.B. richtig Klassik hört. Musik-Experten haben keine Deutungshoheit mehr. Sie sind viel mehr optionale Helfer.
Nun aber zu meiner Vision des Konzertes der Zukunft:
20.08.2022 – Berlin/Brandenburger Tor:
Es ist ein sonniger Tag. Ich genieße die ruhigen Minuten nach einem Gaming-Innovations-Workshop, den ich für ein Unternehmen gegeben habe. Ich gehe die Stufen zur S-Bahn herunter und besteige die Bahn nach Steglitz. Kurz nachdem ich mich hingesetzt habe, meldet sich der „Interaktive-Musik-Agent“ kurz IMA bei mir. Der IMA ist eine App. der neuen Generation. Er ist mein kleiner Helfer, mein „Partner in Crime“ wenn es um Musik geht. Die App. ist intelligenter als die Apps. des Jahres 2011. IMA hat eine neue Nachricht für mich. Er macht sich bemerkbar, indem das Smartphone vibriert bzw. ein leiser Ton zu hören ist. IMA „ahnt“ ob ich gerade Zeit habe. Das System scannt meine Bewegungsdaten. Es wusste, dass ich bis eben gerade gearbeitet habe und ist mit der neuen BVG-App verbunden. Über die BVG-App wurde ich in der S-Bahn lokalisiert. Ich bezahle automatisch mit der BVG-App. IMA weiß also, dass ich in der S-Bahn bin und geht davon aus, dass man mich nun stören kann. Mit einer Berührung des Touchscreens aktiviere ich das System. Ich setze die Kopfhörer auf und höre die Stimme von Dana Scully aus der amerikanischen TV-Serie „X-Files“ in Deutschland bekannt unter dem Namen „Akte X“. Ich kann bei der App zwischen 500 Stimmen frei wählen – oder ich nehme die bis zu 200 Phrasen selber auf. Scully bzw. IMA informiert mich, dass es eine neue Konzertanfrage gibt. Aufgrund meiner gesammelten Daten (über deren Freigabe ich persönlich entscheide) geht IMA davon aus, dass ich Interesse am Besuch eines Konzertes am 10.09.2022 in der Philharmonie in Berlin habe. Es wird die 3. Symphonie von Aaron Copland aufgeführt.
Kleine Randnotiz: Aaron Copland ist einer der wundervollsten Komponisten des letzten Jahrhunderts gewesen. Er war ein Meister, ein Genie. Er wusste m.E. sogar, wie das Universum klingt. In seiner Musik spiegelt sich eine unglaubliche Offenheit und Kreativität wieder. Ich habe selten etwas so schönes und zugleich belebendes gehört.
Mit einem Klick bzw. einer Berührung des Touchscreens bestätige ich den Besuch des Konzertes. IMA kümmert sich nun um alles Weitere. Die Karte bzw. die Karten werden gebucht. Aufgrund meiner Kalenderdaten weiß die App. wo ich vorher sein werde und errechnet den schnellsten Weg und das dazu passende Verkehrsmittel. Gleichzeitig bietet mir IMA vier asiatische Restaurants für die Zeit nach dem Konzert an. Ich wähle das „Good Friends“ in der Kantstasse in Berlin. IMA kümmert sich um alles Weitere. Damit sind alle Planungen vorerst abgeschlossen – aber jetzt läuft IMA zur Höchstform auf. Zuerst werden meine Daten (Konzertbesuch und Restaurant) über Twitter, Google+ und Facebook weitergegeben. Zeitgleich werde ich automatisch Mitglied einer freiweilligen und nur temporären Community der anderen Konzertbesucher. Diese Community ist nur eine temporäre Datenbank. Jeder Besucher des Konzertes kann sich hier eintragen – oder dies durch seinen IMA tun lassen. Alle Besucher des Konzertes, die ihre Daten auch freigeben, werden nun temporär vernetzt. Auf diese Art und Weise lerne ich völlig neue Menschen kennen. Wer würde es sich heute trauen, in der Pause eines Konzertes, wildfremde Menschen anzusprechen? Und warum ist das so? IMA ändert dies. Genauer gesagt beginnen die IMAs aller interessierten Besucher miteinander zu kommunizeiren und Daten auszutauschen – während ich in der S-Bahn sitze, mich auf das Konzert freue und Zeitung lese (auf einem eBook-Reader).
28.08.2022 – Berlin/Starbucks an den Hakeschen Höfen
IMA meldet sich wieder. Ich werde gefragt, ob ich bereit für ein kleines Spiel bin (wegen dieser Frage habe ich die Stimme von Hal-9000 abgeschaltet). Ich bin bereit für das Spiel. Zuerst soll ich drei Inhalte z.B. Videos benennen, die meiner Meinung nach in Zusammenhang zum Konzert stehen. Ich wähle folgende:
1. Emerson, Lake und Palmer: Diese Band hat die Fanfare aus dem vierten Satz der 3. Symphonie für ein eigenes Werk übernommen und weiter entwickelt.
2. Jimmy Smith, „Moanin“, Blue-Note-Big-Band in Japan: In dem genannten Stück von Emerson, Lake und Palmer gibt es u.a. ein sehr langes Orgelsolo. Auf dem Album, dass Leonard Bernstein mit dem New York Philharmonics eingespielt hat, ist neben der 3. Symphonie auch die Symphonie für Orchester und Orgel zu hören. Jimmy Smith ist nun wieder m.E. der beste Jazzorganist aller Zeiten und die Big-Band als solche ist die Weiterentwicklung des klassischen Orchesters. „Moanin“ beginnt zudem ebenfalls mit den Bläsern.
3. Dizzy Gillespie, „The Symphony Sessions“, Dizzy Gillespie Big-Band und die Rochester Philharmonics: Jimmy Smith spielte Jazz und dieses Album verbindet Jazz und Klassik – lange bevor einige Pop-Stars auf die Idee kamen, mit einem Orchester aufzutreten. Vor allem „a night in tunesia“ verbindet Big Band-Jazz mit symphonischer Dichtung.
Für diese drei Inhalte bekomme ich 100 Punkte. Meine Eingaben werden auf allen Plattformen wie z.B. Twitter, Facebook und Google+ veröffentlicht. Sie werden auch auf der Webseite der Philharmonie sowie der 2018 auf dem Dach der Philharmonie angebrachten überdimensionalen Videoleinwand gezeigt. Nun können andere Mitspieler – denn es handelt sich um ein Onlinegame – weitere Vernetzungen erstellen und wir können uns zudem gegenseitig Punkte geben.
Gleichzeitig gebe ich die Daten meiner Musik-Bibliothek frei. Sie funktioniert ähnlich wie Librarything bzw. Last FM.
30.08.2022 – In Berlin zu Hause
Computerspiele sind zu multioptionalen und offenen Plattformen geworden. Sie haben 2022 eine weitaus größere Bedeutung als reine Social-Media-Communitys bekommen. Als offene Plattformen und durch ihre offenen Schnittstellen, kann man sie unterschiedlich nutzen. Natürlich gibt es es auch eine virtuelle Philharmonie. Sie ist ein detailgetreuer Nachbau der echten Philharmonie inkl. der damit verbundenen Akkustik. Seit 2018 hören wir nämlich Musik nur noch mit 7.1 Kopfhörern bzw. noch weitergehenden Systemen. In diese virtuelle Philharmonie kann ich nun meinen Avatar schicken. Zusammen mit anderen Besuchern des Konzertes bzw. deren Avatare tauschen wir uns nicht nur über Copland aus. Vielmehr erschaffen wir dort eine gemeinsame Geschichte die sich mit den vorab von allen hochgeladenen Daten (z.B. der Fragen des Spiels oder historische Daten) beschäftigt. Erzählt wird die Geschichte eines Einwanderers in den USA um 1900. Dieses Spiel kann auch von anderen Menschen besucht und gestaltet werden. Alle sind sehr glücklich, dass vor langer Zeit zumindest die Dresdner Gemäldegalerie Second Life ausprobierte. Dieses damals gesammelte Know How war später sehr hilfreich und ermöglichte u.a. die Entwicklung der virtuellen Philharmonie und deren unterschiedliche Nutzung.
03.09.2022 – Hamburg/Hbf
IMA meldet sich wieder. Ich werde gefragt, ob ich an der Visualisierung des Konzertes teilhaben möchte. Auf meinem Bildschirm erscheint wieder der virtuelle Nachbau der Philharmonie. Dieses mal erstelle ich jedoch keine Geschichte, sondern ich kümmere mich mit Anderen um die Visualisierung. Soll es besondere Lichteffekte geben? Sind Einspielungen in Form von Bildern oder Videos gewünscht? Ich darf entscheiden, ob ich mit anderen Teilnehmern eine gemeinsame Version entwickeln möchte, oder ob es nur meine eigene Version sein soll. Ich entscheide mich für letzteres und gestalte meine eigene Visualisierung für das Konzert. Hierfür muss ich zuerst die Nummer meines Sitzplatzes angeben, damit ich sehen kann, wie es später für mich aussehen würde. Der Musik folgend entwickele ich eine eigene Welt voller Farben und Musik.
Nach zwei Stunden ist die Bearbeitung abgeschlossen und ich teile die Daten wieder mit der Community. Nun können alle Interessierten die 3. Symphonie von Copland inkl. meiner Visualisierungen erleben – auch wenn sie nicht nach Berlin kommen können. Natürlich ist es 1000x besser, das echte Konzert, den echten Klang zu hören, aber es ist ein Anfang. Im Jahre 2022 ist es völlig normal, auf diese Art und Weise online Ideen und Inhalte auszutauschen. Wir nutzen keine textbasierten Systeme mehr. Die Blogs im Jahre 2022 sind interaktive Spielewelten, die jeden Inhalt und jede Information darstellen können.
IMA kann noch mehr. Alle angemeldeten IMAs der Besucher des Konzertes werden nun kontaktiert. Ziel ist es, sich vor, während oder nach dem Konzert zu treffen. Im Jahr 2011 war ein Kozert wie Facebook. Es gab nicht eine große Community sondern eine Vielzahl an kleinen Communitys. Egal wieviele Freunde oder Follower man hatte – zumeist waren es Menschen aus dem eigenen „Kulturraum“. Gerade bei Facebook und anderen Plattformen gab es kaum interdisziplinäre Kontakte. Durch die Zusammenarbeit der IMAs soll dies verändert werden. Im Jahr 2022 sind Konzerte auch Orte, an denen sich Menschen interdisziplinär vernetzen. Ich erfahre, dass ich mich am Abend des Konzertes in der Pause mit zwei Männern und einer Frau auf ein Bier treffen werde. Die Frau kommt aus Australien während die beiden Männer aus Estland kommen. Für die Zeit nach dem Konzert haben fünf Besucher ihr Interesse angemeldet, mit mir in das Restaurant „Good Friends“ zu gehen. Ich nehme alle Einladungen an und IMA passt die Reservierung automatisch an die neue Personenzahl an.
10.09.2022 – Berlin/Philharmonie:
Endlich ist es soweit. Gleich geht das Konzert los. Es waren spannende Tage. IMA hat mich ganz schön auf Trapp gehalten. Ich habe das Game weiter gespielt und musste zumeist mit Anderen Fragen und Quests lösen, die sich mit Copland und seinen Werken beschäftigten. Alle diese Aufgaben waren in meine aktuell gespielten Computergames integriert, d.h. sie wurden zu Nebenquests der Spiele dich ich gerade spiele. Die Philharmonie hat ihrerseist die Community informiert, dass das Siegerteam des Online-Games eine Flasche Champagner sowie ein Meet-and-Greet mit dem Orchester bekommt. Leider ist mein Team nicht stark genug – aber es hat Spass gemacht und habe nebenbei viel über Copland, die USA, Musik und Kultur gelernt.
Ich betrete den Saal. Viele Gesichter kenne ich schon – obwohl ich sie bis jetzt nur online gesehen habe. Man begrüßt sich – es ist wie ein kleines Klassentreffen. Gleich geht es los. IMA schaltet nun in den Projektionsmodus. Ich setze eine Spezialbrille auf, die mit meinem Smartphone verbunden ist. Das Konzert beginnt. Auf die Gläser der Brille werden nun die Visualisierungen projeziert, die ich vorher in der virtuellen Philharmonie entwickelt habe. Es ist eine „Augmented-Reality-Brille“. Durch die Nutzung der Brille werden die Besucher, die auf Visualsierungen verzichten wollen nicht gestört. Einige Besucher haben ihre Visualisierungen freigeschaltet, d.h. ich kann mich bei Ihnen einklinken und umgekehrt. Ich klinke mich bei der Frau ein, die ich in der Pause treffe. Sie hat den gesammten Saal ausgeblendet und bewegt sich im New York der 30er Jahre – faszinierend. Ich kann mich aber auch in den Livestream des Orchesters einklinken. Jeder Musiker wird mit einer eigenen Kamera und einem eigenen Richt-Mikrophon aufgenommen. Ich kann nun sehen und hören was er oder sie hört und sieht.
20.09.2022 – Best Western Hotel „Marina Wolfsbruch“
Mittlerweile ist das Konzert schon wieder zehn Tage her. Ich denke immer noch gerne an den Abend zurück. Es war ein tolles Konzert. Als Zugabe gab es noch die Symphonie für Orchester und Orgel von Copland. Ich habe sie ohne Visualisierung genossen – war auch schön. An diesem Abend habe ich viele spannende Menschen kennengelernt. Mit einigen habe ich heute noch Kontakt. Wir reden nicht nur aber auch über Copland und viele weitere Musiker aus den USA des letzten Jahrhunderts. Meine Visualisierungen sind frei zugänglich für jeden. Auch das Onlinegame geht weiter. Durch die Menschen mit denen ich das Copland-Game gespielt habe ist meine Gamer-Community wieder gewachsen und mit einigen von den „Neuen“ spiele ich auch in anderen Welten.
Ich bin heute wieder im Best Western Hotel ins Rheinsberg. Zusammen mit diesem Hotel veranstalte ich mittlerweile das 10 Social-Media-Gaming-Barbacue an diesem Ort. Wieder sind sehr viele spannende Menschen gekommen. Wir essen und trinken – die US-Botschaft hat uns wieder mit einer neuen Gewürzmischung für ein Texas-Barbecue beschenkt – und wir unterhalten uns über Kunst, Kultur und die Tatsache, dass es nie einen Unterschied zwischen real und virtuell gab. Alles was wir 2022 tun, alle Technologien mit denen wir z.B. das Konzert erlebt haben, gehören und gehörten zu unserer Realität. Wir teilen Ideen und Erfahrungen. Wir lernen Menschen und Ideen kennen – und wir haben jede Menge Spass…
Beste Grüße
Christoph Deeg
Uff! Das hast Du Dir aber wunderschoen ausgedacht! Hoffentlich koennen wir das tatsaechlich mal in Real erleben. Deine Vision von dem Konzert der Zukunft gefaellt mir sehr gut!
herzlicher Gruss aus Shanghai! Julia