Gaming und Gamification in Äthiopien – Willkommen Chewata Awaqi

Liebe Leser,

bevor ich euch von einem neuen spannenden Projekt berichte, möchte ich kurz die letzte Woche Revue passieren lassen. Es war wieder eine sehr abwechslungsreiche Woche und ich muss zugeben, dass ich ein bisschen erschöpft bin. Am Montag war ich wieder in Heidenheim. Dort habe ich einen weiteren Workshop zur Entwicklung einer digital-analogen Bibliotheksstrategie durchgeführt. So langsam befinden wir uns auf der Zielgeraden. Wir haben diesmal über digitale Serviceangebote und deren Vernetzung in den analogen Raum gesprochen. Am Dienstag und Mittwoch war ich in Mannheim und habe dort ein Unternehmen aus dem Bereich Banken und Versicherungen im Kontext digital-analoger Gesamtstrategien, digital-analoger Transformationsprozesse und deren Auswirkungen auf die Arbeit der internen Revision beraten. Es waren zwei spannende Tage und es hat großen Spaß gemacht den digitalen Wandel in einem größeren Unternehmen mitgestalten zu können. Gestern war ich dann in Düsseldorf. Diesmal ging es um einen Workshop zur Entwicklung einer Gaming-Strategie für die Stadtbüchereien Düsseldorf bzw. ihre neuesProjekt, das sogenannte „LibraryLab“. In den nächsten Monaten möchte die Bibliothek neue Wege der Weiterentwicklung ihrer eigenen Services gehen. Dazu wird es in der Bibliothek einen Ort geben, an dem die Menschen völlig neue Ansätze der Bibliotheksarbeit kennenlernen, ausprobieren und bewerten können. Gaming und Gamification sollen hier einen großen Platz einnehmen. Ich kann nur jedem empfehlen in den nächsten Monaten das LibraryLab in der Zentralbibliothek in Düsseldorf zu besuchen.

Kommen die aber jetzt zu dem eigentlichen Thema dieses Beitrags. Wie ihr vielleicht wisst, durfte ich in den letzten Jahren einige wirklich spannende und großartige Projekte umsetzen. Einige dieser Projekte fanden in fernen Ländern statt. So habe ich in den letzten Jahren Länder wie z.B. Japan, Südkorea, China, Russland, Kasachstan, Chile, Mexiko, Südafrika, Spanien, Litauen, etc. besuchen dürfen.

Ein weiteres Projekt fand in Äthiopien statt. Dort habe ich für das Goethe-Institut ein wirklich sehr spannendes Projekt umgesetzt. Zusammen mit einer Gruppe von Studenten und Berugseinsteigern aus Äthiopienhabe ich das erste local-based-game Äthiopiens „The battle of the times“ entwickelt. Ziel des Spiels und auch des gesamten Projektes ist es, die Menschen in Addis Abeba zu aktivieren sich über ihre eigene Zukunft intensiv Gedanken zu machen und zu beginnen diese aktiv zu gestalten. Ebenso Ziel dieses Projektes ist es eine möglichst große interdisziplinäre Vernetzung innerhalb verschiedener Gesellschaftsbereiche zu erreichen. Für dieses Projekt bin ich einige Male nach Addis Abeba gereist und habe mit diesem wundervollen Team arbeiten dürfen. Man kann sagen, im Laufe der Monate sind wir zusammengewachsen. Solche Projekte sind immer eine große Freude für mich. Mir geht es nicht nur darum Geld zu verdienen, sondern man merkt man kann wirklich etwas bewegen.

Alle diese Projekte haben irgendwann ein Ende. Aber in manchen Fällen – und das findet nicht sehr oft statt – gehen diese Projekte weiter bzw. entwickeln eine Eigendynamik. Und das ist auch in dem Projekt in Äthiopien passiert. Eigentlich wollte ich nur nach Äthiopien reisen und dieses local-based-game bauen aber plötzlich kam die Idee auf, über dieses Projekt hinaus weiter zusammenzuarbeiten. Wie wäre es wenn wir alle unser Wissen unsere Ideen und ihre Kreativität zusammenwerfen würden und ein äthiopisch deutsches Netzwerk aufbauen würden? Wie wäre es, wenn wir neue Projekte starten würden, die die Zukunft Äthiopiens und vielleicht sogar weitere afrikanischer Staaten gestalten könnten?

Wir haben uns immer wieder getroffen und immer wieder unterhalten und nun ist es soweit: wir machen weiter! Das Netzwerk hat einen Namen bekommen und wir sind dabei ein Unternehmen zu gründen. Wir nennen uns Chewata Awaqi – das bedeutet übersetzt Game Wizards. Hinter diesem Link findet ihr unsere erste Webseite und auch weitere Beschreibungen zu unserem Projekt the „battle of the times“ welches wir wie gesagt für das bzw. mit dem Goethe-Institut zusammen entwickelt haben.

Damit aber nicht genug. Das Goethe-Institut in Addis Abeba ist wirklich eine richtig tolle Institutione. Ich habe die Arbeit mit dem Goethe-Institut genossen oder genauer gesagt, ich genieße sie noch immer. Schnell kamen wir auf die Idee dass das Goethe-Institut ein wunderbarer Partner für Chewata Awaqi wäre. Genauer gesagt war das Goethe-Institut quasi unser Geburtshelfer. Was aber nun passieren wird, konnte keiner erahnen. Das Goethe-Institut in Addis Abeba hat mit weiteren Institutionen unter anderen der Europäischen Union Wege gefunden an einem größeren Projekt teilzunehmen. Damit stehen die Mittel zur Verfügung, zwei meiner Teammitglieder aus Äthiopien für etwas mehr als fünf Wochen nach Deutschland zu holen, damit Sie hier mein komplettes Netzwerk kennenlernen, an meinem Projekten mitarbeiten, und wir zusammen Strategien entwickeln, wie wir Chewata Awaqi weiter ausbauen können. Dies ist eine riesengroße Chance und ich bin unendlich glücklich und dankbar dafür, dass das Goethe-Institut und alle weiteren daran beteiligten Institutionen uns diesen Schritt ermöglichen.

Es gibt einige Dinge die wir tun werden. Zuerst möchte ich euch die beiden vorstellen. Herzlich willkommen Bethlehem Anteneh und Dagmawi Bedilu:

 

Bethlehem Anteneh hat gerade ihre Architektur-Studium abgeschlossen. Nach unserem ersten Workshop hat sie das Thema ihrer Abschlussarbeit in „Gamification und Architektur“ umgewandelt. Dagmawi Bedilu ist Projektmanager und Softwareentwickler sowie Gründer von Gursha.org

Die Chewata Awaqi-Deutschland Tour:  Bethlehem und Dagmawi werden in Deutschland am 11 August 2017 ankommen. Wir werden sehr viele verschiedene Projekte gemeinsam umsetzen. U.a. werden wir auch auf der Gamescom sein und die beiden werden eigene Vorträge auf dem gamescom congress haben wo sie u.a. Battle of the Times und Chewata Awaqi vorstellen.

Wir werden verschiedene Projekte in Bibliotheken, Kultureinrichtungen und Unternehmen umsetzen und sie werden Kollegen wie Roman Rackwitz besuchen und ebenfalls von ihnen lernen.

Warum erzähle ich euch das alles? Ich möchte euch an dieser Reise, an all diesen Themen und an unserer Tourteilhaben lassen. Wer Betty und Dagmawi in der Zeit zwischen dem 11 August und dem 18 September kennenlernen möchte, wer mit Ihnen zusammenarbeiten möchte, wer mit ihnen Wissen teilen möchte, wer mit ihnen auf die Reise gehen möchte, soll sich einfach via Kommentar in diesem Beitrag melden.

Ich werde mich in den nächsten Tagen um die Finalisierung unsere Tour kümmern. Ab dem 10.8 2017 werdet ihr live an unserer Tour durch Deutschland teilhaben können. Ich freue mich sehr auf die gemeinsame Zeit und möchte noch mal erwähnen, wie dankbar ich den Goethe-Institut, dem British Council, IceAddis und Creative Futures bin, dass sie dieses Projekt ermöglichen. Vor allem auch vielen Dank an die Europäische Union, die dieses Projekt finanziert!

Beste Grüße

 

Christoph Deeg

 

1000 Dank an:

 

 

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