Liebe Leser*innen,
ich lese oft von „disruptiven Ansätzen“. Manche Menschen vertreten die Meinung, man müsse erstmal reduzieren/zerstören/abbauen damit etwas neues entstehen kann. Das Ganze klingt auf den ersten Blick spannend – oder? Wir Alle kennen/erleben verknöcherte Prozesse und Strukturen. Und wir erleben unsere Ungeduld. Es soll jetzt und sofort eine – möglichst einfache – Lösung gefunden werden. Und man möchte die Wirkung der Lösung jetzt spüren. Und dann kommen die Heilsversprechen, die man nie einlösen kann. Schwieriger, aufwendiger aber auch nachhaltiger ist die Verbesserung von Prozessen und Strukturen, bei der eine Disruption nur dann umgesetzt wird, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Denn: viele Prozesse und Strukturen haben eine Geschichte, basieren auf Grundannahmen und Herausforderungen. Disruption als Querschnittsfunktion eines Systems ist immer ein Versagen und kein Grund zum Feiern.
Herzliche Grüße
Christoph Deeg