Liebe Leser*innen,
gestern habe ich einen etwas längeren Beitrag zum Thema der digital-analogen Optionsräume veröffentlicht. Heute möchte ich nur ein ganz kleines Beispiel präsentieren, welches aufzeigen soll, warum dieser Ansatz für die Strategieentwicklung hilfreich sein kann. Dafür schaue ich zurück in die frühen Zeiten des Internets:
Als Jeff Bezos 1994 das Unternehmen Amazon gründete, existierte für ihn wie für alle Buchhändler der gleiche digitale Optionsraum. Der Erfolg von Amazon – aus Sicht des Modells – basiert im wesentlichen darauf, dass Amazon in der Lage war, den vorhandenen digitalen Optionsraum besser zu füllen als andere Anbieter. Dies betraf – und betrifft – nicht nur das jeweilige digitale Angebot, sondern auch die damit verbundenen Strukturen und Prozesse. Ob beispielsweise dem deutschen Buchhandel genauso klar war, wie der digitale Optionsraum aussieht, ist dabei nicht relevant. Die Frage wäre aus dieser Perspektive eher, warum man diesen Optionsraum nicht ausfüllen konnte. Dies mag vielfältige Gründe und das verstehen der Gründe kann helfen, zukünftig anders zu reagieren.
Das Amazon-Beispiel ist nur ein Beispiel von vielen. Ich erlebe aber sehr oft, dass Organisationen sich nie ausreichend mit dem Optionsraum und seinen drei Ebenen beschäftigen. Zum Beispiel wird sehr oft nur der Optionsraum betrachtet, der in irgendeiner Form mit den eigenen Angeboten und Prozessen verbunden ist. Damit fehlt ein Blick über den Tellerrand und ein Verständnis der digital-analogen Lebensrealität der mit der Organisation verbundenen Menschen.
Vielleicht habt Ihr/haben Sie Beispiele für digitale Optionsräume von Unternehmen oder Kultur- und Bildungsinstitutionen? Ideen und Anregungen sowie Feedback immer gerne in der Kommentarfunktion posten…
Herzliche Grüße
Christoph Deeg