Liebe Leser,
ich befinde mich gerade im Zug von Reutlingen nach Nürnberg. Der Jetlag meiner Mexiko-Reise ist noch deutlich spürbar – aber ich bin bald zu Hause…
In dem heutigen Workshop ging um die Zukunft der Hochschulbibliothek in Reutlingen im Kontext des mobilen Internets. Es war keine Schulung, bei der die Teilnehmer lernen, wie Apps. und eBooks funktionieren, sondern es ging um die Frage, was mobile Dienste für die Zukunft der Bibliotheksarbeit bedeuten.
Mit dem Aufkommen mobiler Dienste entwickeln sich völlig neue Herausforderungen für Bibliotheken und vergleichbare Einrichtungen. Dies betrifft sowohl neue Nutzungsformen des Bestandes als auch neue Erwartungshaltungen sowie Denk- und Arbeitsweisen der Nutzer. Der Wandel von einer Eigentums- in eine Zugangsgesellschaft (vgl. Jeremy Rifkin „Access“) wird durch den mobilen Zugriff nochmal verstärkt. Der „Überall-Zugriff“ erfordert in den Bibliotheken einen Wandel von der Bestands- zur Serviceorientierung. Dies hat einen umfassenden Einfluss auf alle Bibliotheksbereiche.
Um dieser Herausforderung zu begegnen ist eine digital-analoge Gesamtstrategie notwendig. Ein Element einer solchen Strategie ist eine Restrukturierung der Organisationsentwicklung. Es werden neue Stellenbeschreibungen benötigt, die nicht mehr Arbeitsplätze sondern Ziele beschreiben. Die Aus- und Weiterbildung muss angepasst werden. Wir müssen aufhören mit Technikschulungen, deren Aktualität durch die beschleunigten Innovationszyklen eine minimale Halbwertzeit vorweisen.Stattdessen werden Workshops gebraucht, die – nachdem man intern und mit Freunden/Verwandten/Kindern die Plattformen ausprobiert hat – das Ziel haben eine Nutzungs- und Implementierungs-Strategie zu entwickeln. Und um all diese Punkte ging es in dem heutigen Workshop. In diesem Sinne war dies ein guter und spannender Workshoptag…
Beste Grüße
Christoph Deeg