Liebe Leser,
in wenigen Stunden ist es soweit: die Gamescom 2016 öffnet ihre Türen und wie in den letzten Jahren bin ich auch dieses mal mit dabei. Für mich ist die Gamescom immer das Highlight des Jahres. Die Messe und die damit verbundenen Veranstaltungen sind für mich pure Inspiration. Es gibt wenig Veranstaltungen, bei denen ich soviel neues entdecke und lerne wie während dieser Woche in Köln. Am Vorabend der Gamescom muss ich immer an meinen ersten Besuch auf der Messe denken. Damals hieß die Gamescom noch Games-Convention und sie fand in Leipzig statt. Ich arbeitete für Buena Vista Games (das Computergames-Department von Walt Disney) und ich hatte so viele Termine, dass ich mir die Messe gar nicht wirklich ansehen konnte. Später dann besuchte ich mit Jin Tan (mit ihm und Julia Bergmann habe ich danach den Verein Zukunftswerkstatt Kultur- und Wissensvermittlung aufgebaut) die Games-Convention, um nach Partnern für ein Gaming-Projekt für Bibliotheken zu suchen. Dass wir dabei Electronic Arts als Partner gewinnen würden, konnte niemand ahnen.
Ein paar Jahre später sitze ich nun Köln und bin Berater für Social Media, Gamification und Digitale Strategien. Ich reise um den Globus und entwickel local-based-games, ich berate Unternehmen und Institutionen in den Bereichen Gamification und game-based-strategies, ich habe das Netzwerk „games4culture“ gegründet und das Buch „Gaming und Bibliotheken“ geschrieben. All das hat auf der Gamescom bzw. der Games-Convention begonnen. Und so wie es aussieht, geht die Reise weiter: Im September findet der Workshop zu Game Design an der Bundesakademie in Wolfenbüttel statt. Und dann beginnt eine Reihe von ähnliches Workshops rund um das Thema Gaming/Gamification. Ich werde nach Mittelamerika, Afrika und Zentralasien reisen, um dort mit lokalen Partnern Spiele zu entwickeln. Und es gibt da noch ein paar weitere Projekte – aber über die darf ich (noch) nicht sprechen:-)
Aber es geht längst nicht mehr nur um Projekte im Bereich Gaming/Gamification. In den letzten Monaten habe ich damit begonnen, die Erfahrungen, Konzepte und Ideen aus diesem Teil meiner Arbeit in die anderen Arbeitsbereiche zu übernehmen. Ich bin quasi mein eigenes Gamification-Projekt. Wenn ich z.B. Unternehmen im Bereich des Risikomanagements oder neuer Revisionsstrategien berate, dann basieren diese Aktivitäten in Teilen auf den Denk- und Arbeitsweisen, welche ich im Kontext von Gaming/Gamification erlernt habe. Dabei geht es nicht um das Verteilen von Punkten oder Badges, sondern um den Spass im Umgang mit komplexen Systemen, die Fähigkeit eben diese komplexen Systeme in andere Logiken und Lebensrealitäten zu übersetzen und das Verstehen der damit verbundenen Motivations- und Verhaltensmuster. Gamfication ist kein Produkt, kein Projekt und kein digitales Angebot. Gamification ist eine Form zu Denken und zu Handeln. Im besten Fall wird Gamification gar nicht wahrgenommen.
Die Gamescom 2016 wird sehr spannend werden. Ich habe einige Termine mit Kollegen aus Korea und Frankreich. Und die ersten zwei Tage habe ich spannenden Besuch aus der Schweiz. Es wird ein längeres Radio-Interview mit mir geben – und ich werde auf dem Gamescom-Congress über Gamification als Managementfunktion in Unternehmen sprechen. Morgen früh werde ich aber erstmal Resident Evil 7 auf der VR-Brille von Sony ausprobieren:-)
Wer mich auf der Gamescom treffen möchte, kann mich am besten via Whatsapp unter +49-157-73808447 kontaktieren.
Beste Grüße
Christoph Deeg