Liebe Leser,
heute war ich wieder mit meinem mobilen Gaming-Labor unterwegs. Das mobile Gaming-Labor ist ein Projekt, mit dem ich Unternehmen und Institutionen die Themen Gaming und Gamification näherbringen möchte. Hierfür reise ich quer durch Deutschland, Schweiz, Österreich und zeige Menschen die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten von Gaming und Gamification in Bereichen wie z.B. Bildung, Kulturvermittlung, Marketing, HR etc. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass die Teilnehmer in den ein- oder zweitägigen Workshops Gaming und Gamification selber erfahren. Oder anders ausgedrückt: wir reden nicht nur – wir spielen auch.
Ich bin der festen Überzeugung, dass man Gaming und Gamification nicht erfolgreich nutzen kann, wenn man die damit verbundene Kultur bzw. die damit verbundenen Denk- und Arbeitsweisen nicht verstanden hat. Diese Themen sind keine Türöffner zu vermeintlich jungen Zielgruppen. Sie machen ein Unternehmen oder eine Institution nicht cooler. Im Gegenteil: Gaming und Gamification funktionieren nur dann, wenn sie als eine strategische Managementfunktion verstanden werden.
Nun werden einige von Euch vielleicht einwenden, dass Games doch einfach nur ein neues Medium seien, vergleichbar mit TV oder Büchern. Aber dem ist nicht so. Alleine die Tatsache, dass es um echte und kontinuierliche Interaktion geht, die einen Einfluss auf die Geschichte, die Abläufe etc. hat, machen Games zu einem Metamedium.
Aber Gaming und Gamification sind nicht die beiden neuen Allheilmittel für Probleme in Unternehmen und Institutionen. Sie sind vielmehr eine Herausforderung. Und „ein bisschen was mit Gaming machen“ ist noch lange keine erfolgreiche Nutzung. In den öffentlichen Bibliotheken in Deutschland kann man dies sehr gut beobachten. Auf der einen Seite bin ich sehr glücklich: Das Thema Gaming ist (endlich) in der Bibliothekswelt angekommen. Überall werden Games und Konsolen gekauft, werden Gaming-Orte geschaffen und Veranstaltungen durchgeführt. Und es sind längst nicht mehr nur die großen Institutionen, die hier erfolgreich sind. Die Stadtbibliotheken in Neuss (mit der „Spiellunke“) und in Raesfeld (in Kooperation mit dem dortigen Jugendhaus) sind ebenfalls aktiv und entwickeln immer neue spannende Ideen.
Auf der anderen Seite findet man kaum einen strategischen Ansatz. Es geht zumeist um Bestandsarbeit mit ein wenig Veranstaltungen drumherum. Zudem ist es in den meisten Fällen ein Thema für die „junge Zielgruppe“. Dabei kann Gaming/Gamification die Arbeit der Bibliothek als Lern- und Kulturort nachhaltig erweitern. Nahezu alle Aufgabenbereiche einer Bibliothek, von der Leseförderung bis zur Seniorenarbeit können durch Gaming/Gamification nachhaltig erweitert und verbessert werden. Und es bleibt zu hoffen, dass die Bibliotheken dies frühzeitig verstehen und dass sie sich auf den Weg machen.
Das Gaming-Labor hilft dabei. In diesem Jahr werde ich noch einige Workshop durchführen können – und im Herbst auf große Gaming-Bibliotheks-Tour in der Schweiz gehen:-)
Wer mehr über das mobile Gaming-Labor für Unternehmen und Institutionen wissen möchte, kann mich gerne kontaktieren:-)
Beste Grüße
Christoph Deeg