Liebe Leser,
ich sitze gerade am Flughafen Köln/Bonn. G,eich geht’s zurück nach Berlin. Heute habe ich den zweiten Social-Media-Coaching-Tag für die Stadtbibliothek Köln durchgeführt. Mit diesem Coachingtag endet die zweite Runde meiner Aktivitäten für das Projekt „Lernort Bibliothek“ der Landesregierung Nordrhein-Westfalen. In den letzten 2,5 Jahren habe ich zusammen mit Julia Bergmann 28 Bibliotheken in die digitale Welt begleitet. Was mit einem Vortrag zur Zukunft der Bibliotheken und die Herausforderungen der digitalen Welt anfing, wurde zu einem unglaublichen Projekt. Es geht bei dem Projekt nicht nur darum, die Mitarbeiter in der Nutzung verschiedener Social-Media-Werkzeuge zu schulen. Die digitale Welt erfordert vielmehr ein komplettes Umdenken von Institutionen und Unternehmen. Diesen Prozess des Wandels zu begleiten ist unsere Aufgabe.
Es war eine tolle Zeit. Ich habe die Bibliotheken immer wieder besucht und sie beraten und begleitet. Ich konnte miterleben, wie sich sich auf den Weg machten und wie in kleinen Schritten neue Institutionen entstanden. Natürlich lief nicht alles perfekt. Natürlich gab es Schwierigkeiten, Konflikte und offene Fragen. Aber es hat sehr großen Spass gemacht. Und ich habe sehr viel gelernt. Ich habe also nicht nur das Leben der Bibliotheksmitarbeiter verändert – dieses Projekt hat auch mein Leben nachhaltig verändert und bereichert. Ich habe fantastische Menschen kennengelernt. Ich habe erleben dürfen, wie Menschen, die glaubten, niemals Teil der digitalen Welt werden zu können oder zu wollen heute sehr erfolgreich im Web 2.0 unterwegs sind. Ich habe mich über verspätete Züge geärgert und mich mit Vertretern von öffentlichen Trägern gestritten. Ich habe Menschen geholfen und ich habe mir von Menschen helfen lassen – und wie gesagt: ich hatte jede Menge Spass…
Das Projekt hat weite Kreise gezogen. Es sind viele neue Aufgaben hinzugekommen. Parallel zur Projektarbeit war ich im ersten Jahr auch Teil einer Arbeitsgruppe der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei. Das Ergebnis dieser Arbeit ist u.a. ein Empfehlungskatalog, der die Zukunft der Bibliotheken nachhaltig beeinflussen könnte. Im gleichen Jahr habe ich auch zum ersten mal Bibliothekare und Vertreter verschiedener Bezirksregierungen über die Gamescom geführt. Es gab weitere Projekte und Vorträge und meine Reise geht nun weiter.
Im letzten Jahr wurde ich u.a. Berater der Stadt Gütersloh. Diese Arbeit wird in diesem Jahr fortgesetzt. Nun kann ich eine ganze Stadt auf dem Weg in die digitale Welt begleiten. Durch meine Zusammenarbeit mit der US-Botschaft bzw. den US-Konsulaten konnte ich mein Netzwerk in die USA massiv erweitern. Auch meine Arbeit als Berater der KUPOGE hat mir viele weitere Einblicke ermöglicht. Immer mehr Institutionen und mittelständische Unternehmen möchten sich auf den Weg in ihre digitale Zukunft machen und ich werde sie begleiten dürfen.
Was mich besonders freut: die Zusammenarbeit mit Julia Bergmann macht sehr großen Spass. Wir haben zusammen die 28 Bibliotheken des Lernort-Projektes begleitet und wir haben auf Basis dieser Erfahrungen das sog. Bergmann-Deeg-Modell entwickelt. Es handelt sich dabei um ein umfassendes und nachhaltiges Konzept, welches Kulturinstitutionen und Unternehmen in die Lage versetzen soll, eigenständig und erfolgreich in der digitalen Welt aktiv zu sein. Heute können wir sagen: es funktioniert! Und es freut mich sehr, dass es schon die ersten weiteren Institutionen gibt, die dieses Konzept umsetzen wollen. Die Reise geht also weiter.
Es liegt noch ein weiter Weg vor mir. Zu den Aktivitäten im Rahmen des Bergmann-Deeg-Modells kommen Vorträge und Workshops für Städte und Gemeinden und Kulturinstitutionen wie z.B. Museen, Theater sowie mittelständische Unternehmen. Dann wird es demnächst ein Angebot für die Menschen geben, die keine Anfänger im Bereich Social-Media sind, und gerne den nächsten Schritt gehen möchten.
In den nächsten Tagen wird es weiter Infos geben – nun werde ich erstmal den Blogbeitrag zum „Kulturinfarkt“ vorbereiten. Das wird sicherlich sehr spannend…
Beste Grüße
Christoph Deeg
Wir sind sehr froh, dass wir zu den 28 Bibliotheken gehören dürfen, die jetzt dank Ihrer Hilfe die digitale Welt erobern! Bei uns wird z.B. fleißig gebloggt und wir bemühen uns um die Stärkung unserer Facebook-Fangemeinde.
Dass ein Umdenken notwendig ist, steht außer Frage. Umso schöner ist es, dabei so kompetente Begleitung bei den Schritten ins Web 2.0. zu haben. Und wenn es auch anstrengend ist, so macht es uns doch eine Menge Spaß, an der digitalen Welt teilzuhaben und diese mitzugestalten.
Wir wünschen viel Erfolg mit dem Bergmann-Deeg-Modell!
Ein großes Hallo nach Hilden,
vielen Dank für das tolle Kompliment! Es hat mir auch sehr großen Spass gemacht und ich hoffe wir sehen uns bald wieder und kann ein bisschen helfen…
Beste Grüße
Christoph Deeg