Liebe Leser,
auch wenn das Wetter noch immer nicht wirklich mitspielt: es ist immer noch Barbecue-Saison. Nächste Woche finden drei weitere Barbecues statt. Wir beginnen in Gütersloh am Sonntag den 04.09.2011. Wir treffen uns um 19h in der „Weberei“ in Gütersloh. Mir wurde zugetragen, dass extra für das Social-Media-Gaming-Barbecue der große Grill angeworfen wird:-) In Gütersloh fand die Weltpremiere des Barbecues statt. Es war wirklich ein toller Abend. Dieses mal bin ich nicht nur in Gütersloh um die Stadtbibliothek in Sachen Social-Media-Management zu coachen und zu beraten. Ich werde mich auch mit Vertretern der Stadt treffen, und über die Frage diskutieren, warum Social-Media für Städte ein wichtiges und spannendes Thema ist. Ich arbeite gerne mit und für Städte und Gemeinden. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wie man Plattformen wie Facebook oder Twitter nutzen kann. Genauso spannend ist die Frage, inwieweit die Mechanismen und die Kultur des Web 2.0 die Städte in der „realen Welt“ verändern können. Städte und Gemeinden können vom Web 2.0 lernen – dies gilt übrigens ebenso für das Thema Gaming. Es geht also um weitaus mehr als „nur“ Marketing und PR. Ich selber bin in einem sehr kleinen Dorf in Nordhessen ausgewachsen. Wenn ich in meine Kindheit zurückblicke, dann sehe ich viele Dinge, die mit dem Web 2.0 vergleichbar sind. Viele Veranstaltungen wie z.B. das Kirchenfest oder die Kirmes wurden immer von den Menschen des Dorfes organisiert. Und manche Diskussion auf Facebook ähnelt den Stammtischen in den drei bis vier Dorfkneipen meines Heimatdorfes. Ich glaube, dass das Web 2.0 eine zutiefst menschliche Sache ist. Es ist viel weniger Technologie als vielmehr die Adaption menschlicher Handlungsweisen in einen virtuellen Raum. Die Plattformen des Web 2.0 sind erfolgreich, weil sie einfach zu bedienen sind. Zudem gibt es z.B auf Facebook (welches nicht immer einfach zu bedienen ist) verschiedene Gruppen, die sich mit der Nutzung von Facebook beschäftigen. Für Mitarbeiter von Bibliotheken, die für ihre Institution eine Facebookseite bearbeiten gibt es z.B. die Gruppe „Biblioadmin“. Hier werden alle wichtigen Fragen zum Thema Facebook beantwortet. Man hilft sich also gegenseitig:-)
Am 06.09.2011 werde ich die Diskussion in Hattingen fortführen. In Hattingen bin ich um ebenfalls die Stadtbibliothek zu coachen. Die Bibliothek gehört zu insgesamt 24 Bibliotheken, die ich im Rahmen des Projektes „Lernort Bibliothek“ des Landes Nordrhein-Westfalen begleite. Hattingen gehörte zu den 8 Bibliotheken mit denen alles anfing. Wir gehen also schon in das zweite Jahr:-) Hattingen hat eine sehr schöne Bibliothek, die in einem Einkaufszentrum untergebracht ist. Solche Shopping-Malls sind immer mehr zu den neuen Zentren unserer Städte geworden. Es geht aktuell beim Thema Bibliotheken nicht nur um die Bibliothek im digitalen Raum. Vielmehr ist die Bibliothek als Ort immer wichtiger. Die Aufgaben der Bibliothek ändern sich. Es geht immer weniger darum, bestimmte Inhalte zu verleihen. Mit dem Aufkommen der Digitalisierung gingen viele Menschen davon aus, dass die Tage der Bibliotheken gezählt seien. Wozu braucht man einen Bibliothek, wenn man doch alles aus dem Internet runterladen kann? Das Gegenteil ist der Fall. So wie wir immer mehr virtuelle Räume und virtuelle Identitäten aufbauen, benötigen wir ebenso Räume in der vermeindlich realen Welt, um uns auszutauschen, zu lernen oder auch einfach nur Kunst und Kultur zu genießen. Und wir benötigen Institutionen, die diese beiden Welten miteinander vernetzen. Dieses Phänomen können wir meiner Meinung nach nicht nur bei Bibliotheken sondern auch bei anderen Kultureinrichtungen wie z.B. Museen und natürlich im Ganzen in Städten und Gemeinden beobachten. Ich glaube, wir sollten in einem nächsten Schritt verstehen, dass es sich dabei nicht um zwei voneinander unabhängige Veränderungsprozesse handelt. Es ist vielmehr ein gemeinsamer Prozess – nämlich der der Weiterentwicklung des Raumes in dem wir leben. Das sog Web 2.0 und in Zukunft die Welt des Gamings sind nicht eine Plattform für Institutionen und Unternehmen, um dort PR zu betreiben. Das Web 2.0 und die Welt des Gamings sind vielmehr die Erweiterung der Institution bzw. des Unternehmens. Es ist wie ein weiterer Ausstellungsraum in einem Museum oder wie eine weitere Produktionstätte eines Unternehmens.
Am 07.09.2011 findet dann das Social-Media-Gaming-Barbecue in Dortmund statt. Wir treffen uns um 19h vor meinem Hotel. Ich habe wie gesagt meinen tragbaren Grill dabei. Leider hat sich bis jetzt noch niemand aus Dortmund gemeldet. Aber ich hoffe es gibt ein paar interessierte Dortmunder und einen Platz wo ich den Grill aufbauen kann:-) Also liebe Dortmunder: meldet Euch!!! Vielleicht gibt es ja in Dortmund – außer der Stadionwurst des BVB – noch eine Grillspezialität die ich probieren sollte? Das wäre klasse, denn ich muss mich stärken um am nächsten Tag die Stadtbibliothek Dortmund zu coachen:-)
Ganz liebe Grüße
Christoph Deeg
Die primäre Herausforderung an die öffentliche Bibliothek in den nächsten Jahren wird sein: für ihre Kunden als realer und virtueller Raum besondere Qualitäten zu entwickeln und sie so unersetzlich zu machen. Dieses wird (neben der Förderung der Basistechnik Lesen) vor allem über ihre Zukunftsfähigkeit entscheiden. Wir freuen uns schon auf den Dienstagabend in Hattingen, auch wenn der Grill dieses Mal kalt bleiben und es ein Buletten-Forum geben wird…
Gute Anreise wünscht
Bernd Jeucken
In unseren Einladungen zum Social-Media-Gaming-Barbecue haben wir 19.30 Uhr angegeben. Vielleicht sollten wir uns dann tatsächlich alle erst um 19.30 treffen?
Julia
Hallo Julia,
kein Problem – wir bleiben gerne bei 19:30h ich bin eh schon um 19h da – ich mag die Weberei sehr gerne:-)
Ganz liebe Grüße
Christoph