Digitalisierung als Thema und Element der Revisionsarbeit

Dieses Thema ist ein sehr besonderes. Es geht um die digitale Transformation der Revisionsarbeit. Die Digitalisierung bedeutet für die Revisionsarbeit Chance und Herausforderung zugleich. Um diese Aussage zu verstehen, muss man das Wesen der Digitalisierung und seine Auswirkungen auf Organisationen verstehen. Klar ist, dass die Digitalisierung einen umfassenden und tiefgreifenden Einfluss auf alle Bereiche einer Organisation hat. Und: man kann nicht nicht digital aktiv sein. Auch wenn sich eine Organisation beispielsweise aus dem Bereich Social Media komplett heraushält, ist das Thema Social Media für sie relevant. Denn es kann sein, dass die Mitarbeiter Social Media nutzen oder aber das die Organisation und/oder ihre Inhalte Teil von Diskussionen in den Sozialen Medien sind.

Das größte Risiko für eine Organisation im Kontext der Digitalisierung sind aber nicht Themen wie Social Engineering, Digital Fraud, digitale Reputationsrisiken etc. Das größte Risiko ist, dass die Organisation nicht in der Lage ist, die Chancen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, zu ergreifen. So oder so muss verstanden werden, dass die Digitalisierung nur zu einem sehr kleinen Teil ein Technologie- bzw. IT-Thema darstellt. Vielbedeutender sind die mit den Technologien einhergehenden Funktionen sowie die daraus entstehenden Denk- und Handlungsmuster. Anders ausgedrückt: Das Internet ist menschlich. Die Digitalisierung bedeutet die maximale Erweiterung des Optionsraumes einer Organisation und dieser Optionsraum wird gleichzeitig zum Risikoraum. Ein IT-Audit deckt nur ca. 10% des Risikoraumes ab und Modelle wie COBIT und COSO können vor allem die Kulturelemente der Digitalisierung nicht mehr oder nicht ausreichend darstellen.

Das ist aber längst noch nicht alles. Die Revision braucht nicht nur neue Prüfstrategien und Prüfwerkzeuge. Sie muss selbst transformiert werden bzw. wird selbst transformiert. Sie ist Teil der Organisation und damit Teil des Problems. Sie muss innerhalb des sich transformierenden Systems agieren und dieses unterstützen und gleichzeitig eine Sonderstellung einnehmen. Sie muss lernen, dass es keine objektive Wahrheit mehr gibt. Sie muss lernen, dass der Prüfbericht nur noch eine sehr kleine Momentaufnahme bedeutet. Ihre Strukturen und Prozesse müssen sich ändern und dies alles geschieht, während die Revision noch immer operativ tätig ist, prüfen muss und von externen Faktoren wie einer Regulatorik beeinflusst wird.

Neue Wege in der Revisionarbeit

Vor einigen Jahren habe ich in Kooperation mit dem ARC-Institute begonnen, Konzepte und Strategien für die digitale Transformation der Revision zu entwickeln und umzusetzen. In diesen Prozessen arbeite ich immer mit professionellen Revisoren zusammen. Zusammen bilden wir ein Beraterteam, welches alle Aspekte der Digitalisierung abdeckt. Wir entwickeln zusammen mit unseren Kunden Prüfstrategien, setzen gemeinsam Prüfungen um, entwickeln neue Organisationsmodelle und implementieren diese, integrieren neue Prüfansätze wie das TFK-Modell oder den Digitalisierungsatlas und helfen den Revisionen dabei, zu einem zentralen Beratungsorgan des Vorstandes zu werden.

Im Rahmen diese Kooperation habe ich für verschiedene Banken in Deutschland und der Schweiz, Industrieunternehmen, Verkehrsunternehmen etc. gearbeitet. Die Umsetzungen sind sehr unterschiedlich. Von einzelnen Workshop-Programmen bei denen es um konkrete Beratungsthemen geht, über spezielle Führungskräfte-Trainings bis hin zu kompletten Transformationsprozessen, alle diese Ansätze habe ich umsetzen dürfen bzw. setze sie noch um. Auch hier werden Playful Experiences eingesetzt, z.B. bei Workshops zu Metakompetenzen im Kontext der digitalen Revisionsarbeit.

Wenn Sie mehr über diesen Ansatz wissen wollen, lesen Sie gerne meinen Blog oder kontaktieren Sie mich unter christoph.deeg@arc-institute.com