Next Level Äthiopien -Teil 1

Liebe Leser,

es ist wieder soweit. Ich bin wieder in Äthiopien unterwegs. Gestern morgen im 10:30h startete meine Maschine von Frankfurt nach Addis Abeba. Es war ein guter Flug. Ich habe mir ein paar Filme angesehen und vor allem nette Gespräche geführt. Besonders interessant war ein Kontakt zu einem Ingenieur, der seit vielen Jahren in ganz Afrika arbeitet. Ich konnte viel lernen und wir haben uns über die Möglichkeiten und Chancen für den afrikanischen Kontinent unterhalten. Ich mag solche Gespräche sehr, denn ich kann sehr viel davon lernen. Wenn wir im nächsten Jahr das „Gamify the city-future“-Projekt auf 14 afrikanische Staaten ausweiten, stehen wir vor vielen neuen Herausforderungen. Dazu gehört auch, dass ich das nicht alleine mache, sondern es eine deutsch-äthiopische (es gibt bald noch ein paar Überraschungen zum Team zu verkünden) Gemeinschaftsproduktion ist. Und es ist das Zukunftsprojekt von Chewata Awaqi.

Was ich bei solchen Gesprächen immer faszinierend finde ist, dass ein Thema immer aufkommt: die veränderte Sichtweise auf Deutschland. Wenn man wie ich in so vielen verschiedenen Ländern arbeitet, bekommt man eine besondere Form von Demut. Dies betrifft zum einen den Umgang mit manchen Themen und zum anderen die Erkenntnis, dass man Probleme nur global lösen kann. Mit jeder Reise entferne ich mich mehr von einer auf ein Land konzentrierten Wahrnehmung der Welt. Ich kann die Diskussionen um konservativ-nationalistische Definitionen einer Gesellschaft nicht nachvollziehen. Mein Umfeld, mein Netzwerk ist sehr international. Die Diversität dieses Netzwerkes ist seine große Stärke. Ich werde gespiegelt und kann mich durch die Interaktion mit meinem Netzwerk weiterentwickeln. Die anstehenden Herausforderungen unserer Gesellschaft können wir niemals alleine lösen. Im Gegenteil, ich glaube der Versuch, auf der Ebene der Nationalstaaten globale Probleme zu lösen wirkt sogar kontraproduktiv. Natürlich kann ich nachvollziehen, dass Menschen Angst vor dieser Zukunft haben. Aber die Ablehnung dieser Zukunft – und wir können im Detail nicht definieren, wie sie genau aussehen wird, aber wir können einige offensichtliche Veränderungsprozesse definieren – diese Ablehnung sorgt nicht etwa dafür, dass diese Zukunft nicht eintreten wird. Sie sorgt nur dafür, dass man an dem damit verbundenen Gestaltungsprozess nicht teilhaben kann.

In dieser Woche haben wir sehr viel vor. Wir werden  das Finale des ersten äthiopischen local-based-games „The Battle of the times“ entwickeln. Dabei werden uns zu 95% mit dem analogen Raum beschäftigen. Das Goethe-Institut in Addis wird zu einem riesigen Spielfeld. Wir haben vier Tage und Nächte Zeit, um aus dem Institut eine komplexe Playfull Experience zu machen. Was mich besonders freut ist, dass es auch neue Teilnehmer gibt – die Gruppe wächst also.

Dann müssen wir das große Afrika-Projekt planen. Und wir müssen sehr viel planen, denn am 01.01.2018 geht es los. Es haben sich wieder einige neue Optionen aufgetan und wir müssen überlegen, was wir mit diesen Möglichkeiten anfangen. In diesem Zusammenhagn führe ich auch einen kleinen Test durch. Wir werden im Rahmen des Projektes in Regionen reisen, in denen es z.B. Malaria oder andere Krankheiten gibt,. Zudem haben wir es mit einer schwierigen Infrastruktur zu tun. Ich nutze die Zeit in Addis um mein Equipment und meine Abläufe an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

Schließlich werden einige Meetings im Kontext der StartUP-Gründung von Chewata Awaqi haben. Es geht darum herauszufinden, wie ich am besten helfen kann und welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen. Immerhin soll Chewata Awaqi ab 2019 als Unternehmen funktionieren.

Es liegt also extrem viel Arbeit vor uns – und natürlich werde ich berichten…

Ich freue mich sehr auf die Zeit hier in Addis und vielen lieben Dank an das Goethe-Institut, dass dieses Projekt ermöglicht.

Beste Grüße

 

Christoph Deeg

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