Die Neueröffnung der Stadtbibliothek Ludwigshafen – Gaming, Bücher, Bibliothek

Liebe Leser,

heute geht es um unsere Reise nach Ludwigshafen. Wir, das sind Bethlehem Anteneh, Dagmawi Bedilu und ich. Zusammen sind wir ein Teil von Chewata Awaqi, einem deutsch-äthiopisches Gamification-Projekt. In meinem letzten Beitrag ging es um unsere Reise zur Gamescom 2017. Heute geht es um die Stadtbibliothek Ludwigshafen. Direkt nach der Gamescom sind wir mit dem Zug nach Ludwigshafen gereist. Dort sollte am 25.08.2017 die Bibliothek neu eröffnet werden. Wir haben diese Reise aus zwei Gründen unternommen: 1. Ich war einer der Redner auf dem Festakt und 2. wir drei sollten am 26.08.2017 am Tag der offenen Tür den neuen Gaming-Bereich „bespielen“.

Ich kenne die Stadtbibliothek sehr gut, denn ich habe sie fast zwei Jahre lang bei der Entwicklung einer digital-analogen Gesamtstrategie beraten und begleitet. Dabei haben wir uns nicht nur um alle Aufgaben und Abteilungen der Bibliothek gekümmert. Ich durfte auch an der Gestaltung des Neubaus mitwirken. Meine Aufgabe war es, zusammen mit dem Bibliotheksteam neue Ideen für die Bibliothek als Ort zu entwickeln und zudem die gesamte digitale Infrastruktur mit zu planen. Diese zwei Jahre haben mir sehr großen Spass gemacht. Und es war für mich eine große Ehre, an diesem Festabend als Redner eingeladen zu werden. Eine Bibliothek ist längst nicht mehr nur der Ort der Ruhe und der Bücher. Das Buch wurde von seiner Last befreit, nahezu das einzige Medium für Kultur und Bildung zu sein. Heute findet Lernen mittels einer Vielzahl unterschiedlicher Medien statt. Eine Bibliothek ist also ein digital-analoger Multioptionsraum. Und dies kann man in Ludwigshafen nun sehr gut beobachten.

Hier wird nicht mehr versucht, die völlig sinnlose und willkürliche Trennung von analoger und digitaler Welt aufrecht zu erhalten. Die Bibliothek ist im wahrsten Sinne des Wortes ein multikultureller Ort. Dies betrifft auch und vor allem die digitale Kultur in all ihren Ausformungen. Dies alles ist das Ergebnis eines Prozesses, der das Team der Bibliothek vor viele Herausforderungen gestellt hat. Aber es ist eben auch dieses tolle Team, welches nun den Neubau mit Leben füllt. Das Gebäude einer Bibliothek, ja sogar die vorhandenen Medien sind völlig nutzlos, wenn es keine Bibliotheksmitarbeiter gibt, die damit arbeiten und diesen Ort zusammen mit den Bibliothekskunden mit Leben, Interaktion und Identität füllen. Dabei ist es egal, mit welchem Medium dies geschieht.

Am Samstag haben wir dann gespielt. Es war wirklich toll zu sehen, wie die neue Kreativwerkstatt, das „Ideenwerk“ inkl. Makerspace und Gaming-Area angenommen wurde. Alle Beteiligten hatten großen Spass und Betty und Dagmawi waren schnell ein Teil des Teams. Ich finde es immer wieder sehr beeindruckend, wie  schnell sich die beiden in neue Herausforderungen stürzen – ich freue mich jetzt schon sehr auf die gemeinsame Zeit in Afrika.

Am Samstagabend ging es dann todmüde nach Nürnberg zurück. Aber schon am nächsten Tag ging es weiter – darüber schreibe ich in meinem nächsten Beitrag…

 

Beste Grüße

 

Christoph Deeg

 

Vielen Dank an unsere Partner:

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