Auf dem Weg zu digital-analogen Bibliotheksstrategien – Teil 1

Liebe Leser,

heute startet die zweite Runde meiner Workshopreihe zu digital-analogen Bibliotheksstrategien zusammen mit der Fachstelle für öffentliche Bibliotheken in Bayern. Im letzten Jahr hat sich eine Gruppe von Bibliotheken mit mir auf den Weg in den digital-analogen Lebensraum gemacht. Grundgedanke des Projektes ist, dass die Zukunft der Bibliotheken in digital-analogen Gesamtstrategien liegt. Es macht wenig Sinn, sich auf reine analoge Angebote zu konzentrieren. Und eine Nutzung von Social-Media und Co. als Werkzeug der Öffentlichkeitsarbeit ist ebenso wenig zielführend. Im Kern erleben wir überall das Aufkommen digital-analoger Lebensrealitäten, in der sowohl analoge als auch digitale Medien, Angebote, Services etc. gleichberechtigt miteinander vernetzt, genutzt und in den individuellen Kontext übernommen werden.

Für Bibliotheken bedeutet der digitale Transformationsprozess einen massiven Wandel und dieser Wandel kann nur bewältigt werden, wenn man den digitalen und den analogen Raum als einen kontextbezogenen Erfahrungsraum akzeptiert. Die Medien sind immer noch wichtig, aber es geht nicht mehr um die Medien an sich, sondern um die individuellen Kontexte und Fragestellungen. Das Ziel ist also nicht, Medien zu verleihen, sondern einen einzigartigen Erfahrungsraum anzubieten, in dem dann die Medien eine in Teilen neue und in Teilen auch untergeordnete Rolle spielen.

Im letzten Jahr hat sich die Gruppe mit digitalen Angeboten beschäftigt. Es ging z.B. darum, neue Social-Media-Angebote zu entwickeln oder aber vorhandene Angebote zu erweitern. Gleichzeitig wurde die Vernetzung mit dem analogen Raum angedacht. Nun geht es aber darum, strategische Prozesse anzudenken. Dafür werden wir heute eine fiktive Bibliothek neu gestalten. Die Parameter wie Größe, Anzahl der Stellen, Anzahl der Medien, die Stadt, das Umfeld werden vorgegeben. Ebenso ist festgelegt, dass die Bibliothek teil-saniert wird und das Gebäude ein weiteres Stockwerk bekommt. Die Angebote einer Bibliothek sowie die Ressourcen und Fragestellungen sind zu Themen-Clustern zusammengefügt worden. Die Gruppe wird nun in Tandems aufgeteilt und jedes Paar wird sich um ein Angebot/Service kümmern. Sie können „ihren“ Bereich frei gestalten und auch die Ressourcen (Personal, Finanzen, Medien, etc.) festlegen. Daran anschließend werden wir die Ideen auf einem „Markt“ präsentieren und verhandeln, denn es gibt leider nur begrenzte Ressourcen. Wir müssen also zusammen überlegen, wie die neue Bibliothek aussehen soll. Die dabei gewonnenen Daten werden dann auf die realen Bibliotheken übertragen. Sie dienen als Basis für die weitere Strategieberatung.

Heute Abend fliege ich dann nach Zürich. Morgen werden Roman Rackwitz und ich einen Workshop zu Gamification in Zürich durchführen und mit unseren Kunden eine umfassende Gamification-Strategie als Querschnittsfunktion des Managements besprechen. Dies ist dann der Auftakt zu unserer ersten Workshopreihe mit Unternehmen und Institutionen, die dann in Mexiko gipfeln wird und die parallel zur Entwicklung unseres Buches zum selben Thema stattfindet.

Beste Grüße

 

Christoph Deeg

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