Mein Gaming-Abenteuer in Chile – Teil 2.

Liebe Leser,

ich schulde Euch noch den zweiten Teil meines Berichts zu meinem Gaming-Abenteuer in Chile. Den Ankunftstag hatte ich ja schon beschrieben. heute soll es um die Folgetage gehen. Am ersten Tag habe ich zuerst das Goethe-Institut in Chile und die darin enthaltene Bibliothek kennengelernt. Beides war sehr beeindruckend. Die Bibliothek ist sehr klein aber der Designer hat einen unglaublich spannenden und modernen Raum entwickelt. Dabei finden alle unterschiedlichen Angebote Platz – vom gedruckten Buch über analoge Spiele bis zu Playstation. besonders gefallen hat mir, dass die verschiedenen Angebote gleichberechtigt nebeneinander existieren und es keinen Konkurrenzkampf gibt.

An diesem Tag ging es dann um meinen Vortrag zur strategischen Nutzung von Gaming und Gamification im Kontext einer modernen und innovativen Bibliothek. Ich habe zuerst die Gemeinsamkeiten zwischen dem Buch und dem Games aufgezeigt. Dabei ging es natürlich um die damit verbundene Kultur aber auch um die Nutzungsmöglichkeiten im Kontext der Lese- und Sprachförderung. Des weiteren sprach ich über die Nutzung von Gamification als Modell für eine neue und bessere Bibliotheksarbeit. Mein Vorschlag war es, nicht einfach weitere Gaming- oder Gamification-Projekte zu starten, sondern das dahinter stehende Konzept zu verstehen. Motivation, Engagement, Interaktion, Feedback etc.  – die Spiele zeigen uns, wie Menschen gerne Lernen, Arbeiten und Kommunizieren möchten. Wenn wir die damit verbundenen Abläufe/Konzepte/Mechaniken verstehen und adaptieren, können wir die Arbeit von Bibliotheken massiv verbessern.

Am nächsten Tag ging es dann nach Valparaiso. Es gibt mit Sicherheit schlimmere Orte, an denen man seinen Geburtstag verbringen kann:-) Es gab ein tolles Treffen mit der dortigen Bibliothek und wir sprachen über die Möglichkeit, eine digital-analoge Bibliotheksstrategie mittels Gamification zu entwickeln. Nun ging es nicht um einen kompletten Strategieprozess – dieser dauert normalerweise mindestens 18 Monate. Aber um ein Basiskonzept zu entwickeln eignet sich Gamification auf jeden Fall. Ich werde in den nächsten Monaten ein Konzept für so einen Ansatz entwickeln. Ich habe bereits in einem anderen Projekt in Budapest einen Konzept-Entwicklungsprozess im Bereich der Organisationsentwicklung mittels Gamification umgesetzt und es war ein großer Erfolg. Der spielerische Ansatz ermöglicht den Umgang mit komplexen Systemen auf einen fiktional-realen Ebene. D.h. die Teilnehmer arbeiten an ihrer realen Zukunft, haben aber eine zusätzliche fiktionale Ebene, die eine gewisse Freiheit bedeutet. Gerade wenn es darum geht, neue Ideen zu entwickeln, ist es wichtig die Scheuklappen anzulegen und zudem vorhandene Muster zu hinterfragen. Gerade letzteres ist nur einen gamifizierten Ansatz viel besser möglich, da damit die

Nach dem Treffen gab es dann ein unglaublich leckeres Fisch-Mittagessen am Pazifikstrand und ein dazu passendes Glas Wein. Es war ein Moment zum innehalten und nachdenken. Die letzten Tage in Mexiko und Chile waren anstrengend und zugleich wunderschön. Es sind wunderbare Projekte die ich da umsetzen darf und ich freue mich sehr auf die kommenden Reisen und die Fortsetzung meiner Arbeit – ich werde berichten…

Beste Grüße

 

Christoph Deeg

 

2 thoughts on “Mein Gaming-Abenteuer in Chile – Teil 2.

  1. Interessant zu lesen, wie es bei der Reise lief. Muss sagen, dass ich vor dem ersten Teil dieses Beitrags deinen Blog nicht kannte, aber was du machst find ich genial! Diese strategische Anwendung von Games zur Lernförderung und so find ich super interessant, weiter so! :)

    1. Vielen lieben Dank für das tolle Feedback. In Kürze kommen weitere Berichte aus Äthiopien und Mexiko ehe dann mit Spanien, Österreich und Deutschland weitergeht:-)

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