Das Local-Based-Gaming-Mexiko-Projekt – Teil 6.

Liebe Leser,

nun sitze ich bei meinem vorerst letzten Frühstück in Mexiko. Ich bin schon ein wenig betrübt, denn es war eine tolle Zeit. Ich hatte mich ja schon in meinem letzten Beitrag bei allen Aktiven bedankt. Nun möchte ich nur kurz auf das Eingehen, was ich hier an neuen Erkenntnissen mitnehme. Ich tue dies in kurzen Stichpunkten und ich würde mich freuen, wenn Ihr über ähnliche Erfahrungen bzw. weitere Sichtweisen berichten würdet:

  1. Gaming-Projekte wie diese funktionieren nur dann, wenn sich alle Teilnehmer auf die Besonderheit des Themas einlassen.
  2. Schulungen im Bereich mobile Games etc. bringen nichts – man muss die Menschen aktivieren und mit ihnen arbeiten.
  3. Technologie ist irrelevant – es geht einzig und allein um den Content.
  4. Technologie ist wirklich irrelevant – und sie sollte nur maximal 25% des Gesamtbudgets eines solchen Prozesses verbrauchen.
  5. Technologie ist wichtig – wenn sie einen Mehrwert schafft. Die reine Übernahme von analogen in digitale Formate bringt gar nichts und ist schlimmstenfalls kontraproduktiv.
  6. Jeder analoge Ort ist eine Ansammlung von Spieloptionen. Aber es braucht Zeit, diese Optionen zu erkennen.
  7. Gaming/Gamification mit dem Ziel Inhalte in klassischer Form und nur mittels eines anderen Mediums zu lehren wird kaum funktionieren – aber es kann kontextbezogene Erfahrungsräume erschaffen gegen die jedes Tutorial als aussieht.
  8. Games sind genauso relevant wie alle anderen Medien. Aber auch sie verfügen über gewisse Besonderheiten, die es zu beachten gilt.
  9. Es gibt nur Menschen, die spielen und Menschen die spielen und nicht wissen, dass sie es tun.
  10. Storytelling im Kontext von Gaming ist nicht das gleiche wie Storytelling in z.B. Büchern.
  11. Game-Design ist keine Raketentechnologie, für die man ewig studieren muss. Aber Game-Design ist ein sehr komplexes System und es braucht Zeit, es zu verstehen.
  12. Eine gute Spielidee funktioniert auch ohne digitale Technologie. Kommt digitale Technologie im sinnvollen Rahmen hinzu, wird es ein noch viel viel besseres Spiel:-)
  13. Wer mit Apps. arbeitet, sollte selber Apps. mögen.
  14. Bibliotheken sind die perfekten Gaming-Orte. Aber Gaming in Bibliotheken bedeutet mehr als das Vorhandensein einer Playstation oder eine Bibliotheksführung als App. Es bedeutet eine Neudefinition der Bibliotheksarbeit.
  15. Gaming/Gamification sind keine exotischen Themen – wer sich im Bereich Kultur und Bildung mit Gaming beschäftigt, beschäftigt sich mit den reinsten Formen der Kultur- und Wissensvermittlung.
  16. Gaming/Gamification machen unglaublich viel Spass und helfen, neue Denk- und Arbeitsweisen zu entwickeln.
  17. Wer Mitglied sein will im Gaming-Club, muss gamen…:-)
  18. Bibliotheken ohne Gaming/Gamification sind möglich – aber sinnlos:-)

So, und nun esse ich mein letztes Omelette und dann geht es erst nach Peru und dann nach Chile…

Beste Grüße

 

Christoph Deeg

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